Technik:3D-Videos auf dem Handy

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Forscher haben ein flaches Display entwickelt, das holographische Videos zeigen kann.

Südkoreanische Forscher sind dem Ziel ein Stück näher gekommen, holographische, dreidimensionale Videos auf flachen Handy-Bildschirmen erscheinen zu lassen. Mit Hilfe einiger Tricks entwickelten sie ein Display, auf dem Betrachter aus einem größeren Blickwinkel dreidimensionale Bilder wahrnehmen können. Ihre Forschungsergebnisse hat die Gruppe um Hong-Seok Lee vom Samsung Advanced Institute of Technology in Suwon im Fachjournal Nature Communications veröffentlicht.

"Kommerziell erhältliche holographische Videodisplays wurden aus mehreren Gründen noch nicht eingeführt: schmaler Betrachtungswinkel, sperrige Optik und hohe Rechenleistung", schreiben die Forscher. Das größte Problem war für sie der schmale Betrachtungswinkel. Das bisher übliche Vorgehen bestand darin, für jede Position, die ein Betrachter vor dem Bildschirm einnehmen könnte, ein eigenes Bild zu erzeugen. Allerdings kommt dann die Rechenleistung schnell an ihre Grenzen: Für die Erweiterung eines 25,4-Zentimeter-Displays auf einen Betrachtungswinkel von 30 Grad müsste die Anzahl der Pixel auf das 13 000-Fache steigen, berechnen die Wissenschaftler.

Sie gingen das Problem an, indem sie einen Strahlablenker entwickelten und mit einem Eye-Tracking-Sensor kombinierten. Der Sensor ermittelt, wo sich das Auge des Betrachters befindet. Durch das Anlegen und Steuern einer Spannung an ein Flüssigkristall-Display (LCD) wird das Licht der Hintergrundbeleuchtung so gelenkt, dass es ins Auge des Betrachters fällt.

Nachdem die Lichtstrahlen ausgerichtet sind, vergrößert eine Linse das Bild, und eine weitere Linse moduliert es so, dass es dreidimensional erscheint. Letztlich entsteht ein farbiges Bild mit 3840 mal 2160 Pixeln. Das Display reduzierten die Forscher auf eine Höhe von einem Zentimeter. Allerdings ist der gesamte Aufbau derzeit noch knapp zehn Zentimeter hoch, das wollen die Forscher noch verringern.

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