Inspirieren ließ er sich dabei allerdings von Arbeiten aus dem Mittelalter. Eine kleine Geschichte des Sudokus:
St. Petersburg, um 1770: Der Schweizer Mathematiker Leonhard Euler beschäftigt sich intensiv mit "Lateinischen Quadraten" - Zahlenfeldern, in deren Spalten und Zeilen eine Ziffer nur jeweils einmal vorkommt.
Schon die Chinesen hatten vor 5000 Jahren mit solchen Anordnungen experimentiert.
New York, 1979: Von Eulers Studien inspiriert, präsentierte der amerikanische Rätselerfinder und pensionierte Architekt Howard Garns in der Zeitschrift Dell Pencil Puzzles and Word Games eine Knobelaufgabe namens "Number Place". Deren Regeln entsprechen exakt denen heutiger Sudokus. Die Rätsel-Reihe wird fortgesetzt, die große Resonanz bleibt jedoch aus.
Tokio, 1984: Der japanische Verlag Nikoli nimmt die Idee auf und nennt seine Logik-Knobelei "suji wa dokushin ni kagiru" oder kurz Sudoku.
Übersetzt bedeutet es: "Die Zahl, die für sich allein steht". Da Nikoli sich den Namen Sudoku auf dem heimischen Markt als Markenzeichen schützen lässt, bezeichnen die anderen japanischen Verlage ihre Rätsel weiterhin mit dem englischen "Number Place". Das Wort Sudoku wird im Westen bekannter als in seiner Heimat.
Hongkong, 1997: Der gebürtige Neuseeländer Wayne Gould, ein pensionierter Strafrichter und Hobby-Informatiker, entdeckt bei einem Urlaub in Tokio ein Sudoku-Heft. Zurück in der Wahlheimat Hongkong entwickelt er sechs Jahre lang ein Computerprogramm, mit dem sich Sudokus herstellen lassen.
Im Oktober 2004 taucht er unangemeldet in der Redaktion der britischen Tageszeitung Times auf und bietet seine Zahlenrätsel zum Abdruck an.
London, November 2004: Die Times druckt das erste Sudoku von Gould. Weitere Zeitungen in Großbritannien und Europa folgen, Bücher werden geschrieben, Fernsehsendungen entworfen. Dank der Zahlenrätsel ist Wayne Gould, so ist zu hören, mittlerweile zu einem mehrfachen Millionär geworden.