Suche nach Außerirdischen:Kalte unendliche Weiten

Auf der Suche nach außerirdischen Zivilisationen: 100 000 Galaxien haben die Forscher nach besonders hoher Wärmestrahlung durchsucht. In nur 50 haben sie überhaupt leicht erhöhte Werte entdecken können.

Von Christopher Schrader

Im lokalen Universum gibt es keine Belege für Aliens mit fortgeschrittener Technologie. US-Forscher haben mit dem Wise-Weltraumteleskop der Nasa 100 000 ferne Galaxien angeschaut und nach einem charakteristischen Muster gesucht: Die ausgesandte Wärmestrahlung erreicht einen großen Bruchteil - bis zu 25 Prozent - des erzeugten Lichts.

Das könnte auf eine extraterrestrische Zivilisation hindeuten. Sie hätte sich per Raumschiff durch ihre ganze Galaxie ausgebreitet und würde einen großen Teil der Energie nutzen, die sämtliche Sterne darin erzeugen. Das aufgefangene Licht muss nach den Gesetzen der Thermodynamik am Ende als Wärme abgestrahlt werden.

Unter den 100 000 Galaxien, die das Wise-Teleskop sieht, zeigten 50 eine unerwartet hohe Wärmeabstrahlung; ein halbes Dutzend war der Wissenschaft bisher unbekannt ( Astrophysical Journal Supplements, online).

Hier wollen die Forscher genauer nachschauen, erwarten aber eine natürliche Erklärung: Auch große Mengen Staub in einer Galaxie wandeln Licht in Wärme um. Die Milchstraße würde bei dieser Suche nicht als Heimat einer intelligenten Zivilisation auffallen, weil die Menschheit noch nicht über die Erde hinaus vorgedrungen ist.

© SZ vom 16.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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