Rätsel gelöst:Geheimnis des blauen Storches gelüftet

Dank der Experten des Landeskriminalamts (LKA) in Eberswalde ist jetzt klar, wie der Storch von Biegen zu seinem blauen Gefieder gekommen ist.

Das Geheimnis des blauen Storches von Biegen (Landkreis Oder-Spree) ist gelüftet: Das Tier hat seine Färbung ganz unspektakulär einer Industriefarbe zu verdanken, wie sie weltweit verwendet wird. Das berichten das rbb-Fernsehnachrichtenmagazin Brandenburg aktuell und der rbb-Sender Antenne Brandenburg.

Der blaue Storch aus dem brandenburgischen Biegen (Oder-Spree) auf seinem Nest. Das Landeskriminalamt (LKA) in Eberswalde hat eine Feder des Storches untersucht. Durch eine infrarotspektroskopische Untersuchung wurde festgestellt, dass die Verfärbung auf ein Pigment aus der Gruppe der Kupferphthalocyanine (Blaupigmente PB 15) zurückzuführen ist. (Foto: dpa)

Der außergewöhnlich gefärbte Adebar war Ostern in dem Dorf gelandet und hatte seither wegen seines Aussehens die Gemüter bewegt.

Der rbb hatte das Brandenburger Landeskriminalamt in Eberswalde beauftragt, eine Feder zu untersuchen, die vor drei Wochen in der Nähe des Horstes entdeckt worden war. Sie war am Schaft abgebrochen, ungleichmäßig gefärbt und etwa 15 Zentimeter lang.

Die Kriminalisten ermittelten nun im Labor die Zusammensetzung der Farbe. Das Ergebnis sei mit der umfangreichen Datenbank verglichen worden, sagte LKA-Pressesprecher Toralf Reinhardt. Es handele sich um eine Farbe, die in Einbrennlacken und Druckfarben eingesetzt wird, allerdings nicht zum Färben von Stoffen.

Gefunden wurde eine synthetisch hergestellte Kupferverbindung aus der Gruppe der organischen Pigmente, die besonders reine und intensive Farbtöne aufweisen. Damit sei die Theorie widerlegt, dass sich der Storch in einem afrikanischen Bottich zum Färben von Kleidung verschmutzte. Auch sei der Vogel nicht mit sogenannten Paintball- oder Gotchakugeln beschossen worden.

Möglicherweise habe der Storch aber in einer Deponie-Pfütze gebadet.

"Im kommenden Jahr wird er aller Voraussicht nach wieder ganz in Weiß in Biegen erscheinen", sagte Vogelexperte Andreas Valentin von der Wildtierstation Melchow.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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