Paläobiologie:Uralt

Es sind nur sieben fossile Zähne, die bei Bauarbeiten am Panamakanal gefunden wurden. Aber sie sind 21 Millionen Jahre alt und stammen von Affen, die man dort nicht für ansässig hielt. Das erlaubt neue Einsichten in die Besiedlungsgeschichte.

Von Christian Weber

Es sind nur sieben unscheinbare fossile Zähne, sie wurden während Erweiterungsarbeiten am Panamakanal gefunden. Doch sie sind immerhin 21 Millionen alt und erlauben damit neue Einsichten in die Besiedlungsgeschichte des amerikanischen Kontinents: Sie belegen, dass bereits damals Affen aus Südamerika die südlichen Ausläufer Nordamerikas erreicht hatten. Das ist insofern überraschend, als sich die Landbrücke zwischen Panama und Südamerika aufgrund tektonischer Verschiebungen erst vor ungefähr 3,5 Millionen Jahren schloss. Um die Leistung dieses Tieres zu würdigen und Panama zu ehren, tauften die Forscher die neue Art Panamacebus transitus ( Nature). Als Cebinae werden üblicherweise die Kapuzineraffen bezeichnet, denen das Fossil wahrscheinlich ähnlich sah. Transitus ist das lateinische Wort für Übergang.

Das Team um den Paläobiologen Carlos Jaramillo vom Smithonian Tropical Research Institute (STRI) in Panama City versucht im Rahmen eines fünfjährigen Forschungsprojektes, alle Fossilien zu bergen, die während der Bauarbeiten an dem Kanal auftauchen. Die Affenzähne entdeckten die Wissenschaftler unmittelbar nachdem die Ingenieure beim Ort Las Cascadas mit Dynamit gesprengt hatten. Weitere Funde sind vor allem fossile Überreste von Säugetieren, die alle aus Nordamerika stammen.

© SZ vom 21.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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