Auf einem Putenhof in Niedersachsen ist der Vogelgrippe-Erreger H5N8 nachgewiesen worden. Es handele es sich um den hochansteckenden Subtyp, der zuvor schon in Mecklenburg-Vorpommern aufgetreten war, teilte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) am Dienstag mit.
Bereits am Vortag war verfügt wurden, die knapp 20 000 Tiere auf dem Hof der Gemeinde Barßel zu keulen. Weitere 12 000 Vögel sollen auf einem anderen Hof getötet werden. Für den gesamten Landkreis wurde eine Überwachungszone eingerichtet. Niedersachsen ist der wichtigste Geflügelproduzent in Deutschland. Alleine im Kreis Cloppenburg, zu dem die Gemeinde gehört, werden knapp 13,5 Millionen Puten und Hühner gehalten.
H5N8 bereits in den Niederlanden und in Mecklenburg-Vorpommern aufgetreten
Der hochpathogene H5N8-Subtyp wurde Anfang November auf einem Hof in Mecklenburg-Vorpommern und ab Mitte des Monats auch in Betrieben in den Niederlanden und Großbritannien nachgewiesen. Seither wurde der Erreger in den betroffenen Regionen nicht mehr festgestellt.
Am Dienstag berichtete das Bundeslandwirtschaftsministerium über einen Fall in Italien. Das gleiche Virus sei in der Po-Ebene identifiziert wurden. Der Fund spricht dafür, dass Wildvögel das Virus verbreiten. Der Vogelzug nach Afrika führt über die norditalienische Region. Sichere Erkenntnisse über die Verbreitungswege gibt es aber noch nicht.
Der Subtyp war zuvor nur in Asien aufgetreten. In Südkorea wurde er erstmals Anfang dieses Jahres identifiziert. Bis September wurden dort mehr als zwölf Millionen Vögel getötet. Das Virus kann Geflügel rasch dahinraffen, eine Übertragung auf den Menschen wurde bisher nicht beobachtet.