Neue Serie:Mythen von Monstern

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Es gibt für ihre Existenz keine überzeugenden Belege - trotzdem sind viele Menschen überzeugt, dass es sie gibt: unheimliche Lebewesen, unter denen Nessie und der Yeti nur die bekanntesten Vertreter sind.

Markus C. Schulte von Drach

Unser Planet ist weitgehend erschlossen; von den Hochgebirgen bis zu den riesigen tropischen Regenwäldern haben Naturforscher selbst die entlegendsten Gebiete besucht und die Tier- und Pflanzenwelt beschrieben.

Auf dieser Unterwasser-Aufnahme soll Nessie, das Ungeheuer von Loch Ness, zu sehen sein. (Foto: Foto: dpa)

Es gibt fast keine Regionen mehr - von der Tiefsee abgesehen -, in denen noch große, bislang unbekannte Lebewesen existieren könnten. So zumindest scheint es.

Doch noch immer ist die Natur für Überraschungen gut. Zum Beispiel beobachteten Forscher im Jahre 2000 im brasilianischen Amazonasdschungel erstmals ein bislang unbekanntes Nabelschwein. 2007 wurde die neuentdeckte Art wissenschaftlich als Riesenpekari beschrieben.

In einem Wald in Tansania fotografierte 2005 eine automatische Kamera das erste Mal das zuvor unbekannte Graugesichtige Rüsselhündchen. Und ein anderes nicht gerade kleines Tier wurde Ende der neunziger Jahre in Vietnam entdeckt: der Pu-Hoat-Muntjak, eine Art Hirsch.

Als Art beschrieben Wissenschaftler auch den Panay-Waran auf den Philippinen erst im Jahre 2001. Dabei sind diese Echsen anderthalb Meter lang. Wer weiß also, was da noch alles kreucht und fleucht?

Und wer weiß, ob hinter manchen der alten oder neuen Mythen von Monstern wie dem Ungeheuer von Loch Ness, Bigfoot und dem Yeti nicht auch reale Wesen stecken, die bislang einfach nur noch keinem Wissenschaftler vor die Kamera gelaufen oder ins Netz gegangen sind?

Schließlich kannten europäische Wissenschaftler auch den Gorilla lange Zeit nur aus teilweise blutrünstigen Erzählungen der Afrikaner.

Erst 1847 wurde für die westliche Welt aus dem Mythos ein reales Tier, als der US-Forscher und Missionar Thomas Staughton Savage zusammen mit dem amerikanischen Anatomen Jeffries Wyman die Beschreibung einiger in Gabun erlegter Gorillas veröffentlichte. Und auf die Berggorillas im östlichen Afrika stießen westliche Forscher sogar erst 1903.

Auch vom Okapi, der Kurzhalsgiraffe im Urwald des Kongo, hatten Wissenschaftler zuerst nur von den Einheimischen gehört, bevor sie 1900 wenigstens Felle der Tiere und 1901 zwei Schädel untersuchen konnten.

In unserer neuen Serie stellen wir weitere Wesen vor, von deren Existenz viele Menschen überzeugt sind, die aber wahrscheinlich eben doch nichts weiter sind als ... ein Mythos.

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