Eine Karte haben sie nicht, wohl aber einen inneren Kompass. So lautet das Ergebnis einer Studie, in der ein internationales Team von Wissenschaftlern um Henrik Mouritsen von der Universität Oldenburg herausfinden wollte, wie die berühmten Monarchfalter den Weg finden, wenn sie im Herbst vom östlichen Nordamerika die bis zu 4000 Kilometer lange Strecke nach Mexiko fliegen, wo sie dann überwintern ( PNAS, online).
Für ihre Experimente fingen die Forscher in den kanadischen Provinzen Ontario und Alberta rund zwei Dutzend wild lebende Monarchfalter ein und ermittelten im Labor, welche Flugrichtung sie einschlagen. Wie erwartet, nahmen sie einen südwestlichen Kurs in Richtung ihrer mexikanischen Winterquartiere ein.
Danach wurden die gleichen Tiere 2500 Kilometer westlich nach Calgary verlagert - und wieder flogen sie den gleichen südwestlichen Kurs. Dies ist ein klarer Hinweis darauf, dass die Monarchfalter über keine innere Landkarte verfügen, die ihnen sagt, wo sie sich befinden. Sie folgen vielmehr einem Richtungssinn, der früheren Studien zufolge den Sonnenstand und das Magnetfeld zur Orientierung nutzt. Außerdem scheinen sich die Falter auch an Landmarken wie den Küstenlinien und den großen Bergketten zu orientieren.