Umweltministerin:Hinz: Naturschutz und Wirtschaftswachstum bedingen einander

Hessens Umweltministerin Priska Hinz lächelt. (Foto: Swen Pförtner/dpa/Archivbild)

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Gießen (dpa/lhe) - Die hessische Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) hat davor gewarnt, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Abstriche beim Naturschutz zu machen. „Mit der biologischen Vielfalt schützen wir unsere Lebensgrundlage und damit unsere Zukunft“, sagte Hinz am Dienstag bei der Landesnaturschutztagung in Gießen. „Das kann man nicht aufwiegen gegen Wirtschaftswachstum oder Versorgungssicherheit. Im Gegenteil: es bedingt einander.“

Hessen habe in den vergangenen Jahren beim Natur- und Artenschutz viel erreicht, sagte die Ministerin mit Blick auf die Ausweisung von Schutzgebieten, der Renaturierung von Bächen oder der Wiederbelebung von Mooren. Erfolge seien sichtbar, und im Land ausgestorbene Arten kehrten zurück, doch es bleibe noch viel zu tun.

Im Mittelpunkt der Tagung mit mehreren hundert Teilnehmern stand die Vorstellung des Anfang des Jahres gegründeten Zentrums für Artenvielfalt, das mehrere Behörden und Einrichtungen unter einem Dach bündelt. Dazu zählen die Naturschutzabteilung des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), das Wolfszentrum Hessen, die Staatliche Vogelschutzwarte, das Lore-Steubing-Institut, die Naturschutzakademie Hessen und die Wildbiologische Forschungsstelle. Angesiedelt ist das Zentrum am HLNUG.

Die Gründung des Zentrums sei ein wichtiger Schritt gewesen, um Naturschutz zu stärken, Wissen zu bündeln und Zusammenhänge besser zu verstehen, sagte HLNUG-Präsident Thomas Schmid. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten in Hessen seien vom Aussterben bedroht. „Wenn wir nichts dagegen unternehmen, droht ein Großteil unserer heimischen Arten zu verschwinden - und zwar unwiederbringlich.“ Naturschutz gelinge nur gemeinsam. Deshalb sei Austausch und Vernetzung von Behörden und Politik über die Wissenschaft bis hin zu Ehrenamtlichen so wichtig.

© dpa-infocom, dpa:221101-99-340218/2

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