Klimawandel:Seetang als Beilage

Wilde Rentiere im Norden Norwegens fressen Seetang, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Indem sie ihre pflanzenbasierte Ernährung mit Algen ergänzen, erhöhen sie ihre Chancen, weiterhin in einer kargen Umgebung zu überleben.

Wilde Rentiere im Norden Norwegens fressen Seetang, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Indem sie ihre pflanzenbasierte Ernährung mit Algen ergänzen, erhöhen sie in der besonders von der globalen Erwärmung betroffenen Arktis ihre Überlebenschancen, berichten Forscher unter Führung der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens (NTNU) im Fachmagazin Ecosphere. Für ihre Studie analysierten die Autoren den Kot von Spitzbergen-Rentiere. Besonders interessierte sie das Verhältnis von Kohlenstoff-, Stickstoff- und Schwefelisotopen in den Hinterlassenschaften, das Rückschlüsse auf die Nahrung der Tiere zulässt. Spitzbergen-Rentiere haben sich besonders gut an die Kälte in der Arktis angepasst, unter anderem durch ihre gedrungene, recht runde Statur. Die Erderwärmung macht den kältebeständigen Tieren das Leben aber zunehmend schwerer. Warme Winter sorgen regelmäßig für Regen, durch den auf vielen Schneedecken eine Eisschicht entsteht. Diese ist für die Rentiere undurchdringlich, so dass sie nicht mehr an kleine Pflanzen und Gras unterhalb des Schnees gelangen. Deshalb fressen sie wohl notgedrungen auch Seetang

© SZ vom 29.05.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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