Das bisherige Kyoto-Abkommen gilt nur bis 2012; darauf fußt auch der Emissionshandel in der EU. Gäbe es kein pünktliches Folgeabkommen, bräche der Handel mit Emissionsrechten sang- und klanglos zusammen.
"Dann kann die EU kaum mehr harte Ziele durchsetzen", sagt Andreas Arvanitakis von der Londoner Emissionshandels-Agentur Point Carbon. "Wir müssen die Lücke schließen."
Daran genau wollen die Deutschen während ihrer Ratspräsidentschaft arbeiten. Deutschland selbst hat angeboten, die Kohlendioxid-Emissionen bis 2020 gegenüber 1990 um 40 Prozent zu mindern, sofern die EU sich auf minus 30 Prozent verpflichtet.
Die Strategie ist klar: Einer muss den Anfang machen. Außer der EU kommt dafür kein großer Wirtschaftsraum in Frage. Ob das Kalkül aufgeht, ist ungewisser denn je. Zwar verhandeln die Staaten weiter auf Klimagipfeln über die Zukunft, jedes Datum für ein Folgeabkommen haben sie aber bisher umgangen. Leisten können sie sich das noch höchstens zwei Jahre.