Gesundheit:Im Anflug

Dieses Foto zeigt eine elektronenmikroskopische Aufnahme des West-Nil-Virus. (Foto: dpa)

In mittlerweile fünf Vögeln ist das West-Nil-Virus in Deutschland schon entdeckt worden. Menschen wurden bisher davon noch nicht angesteckt. In anderen Ländern gab es hingegen schon Todesfälle.

Mit dem Nachweis von West-Nil-Viren bei einem Habicht in Sachsen, ist der Erreger nun bei fünf Vögeln in Deutschland entdeckt worden. Außer dem aktuellen seien jeweils zwei Fälle aus Sachsen-Anhalt und Bayern registriert worden, teilte eine Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) mit. Aufgrund vermehrter Untersuchungen seien weitere Fälle in den nächsten Wochen nicht ausgeschlossen.

Proben verendeter Wildvögel, die an das Nationale Referenzlabor für West-Nil-Virus-Infektionen am FLI geschickt werden, werden stets auf das Usutu-Virus und das West-Nil-Virus untersucht. Das Usutu-Virus wird wie das West-Nil-Virus von Mücken auf Wildvögel übertragen. Es wurde in den vergangenen Wochen verstärkt bei Wildvögeln nachgewiesen, ist aber anders als das West-Nil-Virus nicht melde- und anzeigepflichtig.

Das West-Nil-Virus kann von Mücken auch auf Menschen übertragen werden und in seltenen Fällen schwere Infektionen bis hin zum Tod verursachen. Die meisten Infektionen verlaufen allerdings unbemerkt, in einigen Fällen treten Kopf- und Gliederschmerzen auf. Das Virus grassiert derzeit unter anderem in südeuropäischen Ländern, wo schon zahlreiche Menschen daran starben. In Deutschland wurde noch keine Übertragung auf Menschen bekannt, allerdings brachten es Reisende schon mit.

Vor wenigen Wochen wurde das Virus bei einem verendeten Bartkauz aus dem Zoo Halle/Saale (Sachsen-Anhalt) nachgewiesen. Es war der erste bestätigte West-Nil-Fall bei einem Vogel in Deutschland überhaupt.

© SZ vom 24.09.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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