Fossilien:Urzeit-Zecke

Schon die Dinosaurier wurden von Parasiten geplagt. Das zeigt das Fossil einer Zecke, die nach einer Dinofeder greift.

Von Tina Baier

Lange bevor es Menschen gab, lebten die Zecken auf der Erde. Die Blutsauger haben vor 99 Millionen Jahren schon Dinosaurier geplagt, wie ein ungewöhnliches Fossil aus Myanmar jetzt beweist. Der Fund zeigt eine in Bernstein eingeschlossene Zecke, die gerade nach einer Dinosaurierfeder greift. Die Zecke enthalte nach so langer Zeit aber kein Blut mehr, aus dem sich die DNA des Dinosauriers isolieren ließe, schreiben die Entdecker des Fossils in der Fachzeitschrift Nature Communications. Im Science-Fiction-Film "Jurassic Park" rekonstruieren Wissenschaftler aus dem Blut, das eine in Bernstein eingeschlossene Urzeit-Mücke gesaugt hat, erst das Erbgut und dann die ganzen Dinosaurier. In Wirklichkeit ist so etwas nicht möglich. Allerdings ist es nicht so, dass Forscher nicht versucht hätten, aus fossilen Parasiten Dinosaurier-Blut zu isolieren. Geglückt sind solche Experimente aber nie, weil Blut sehr schnell zersetzt wird. Das war auch bei einer weiteren Urzeit-Zecke so, die die Wissenschaftler in einem anderen Stück Bernstein entdeckten. Das Tier war auf das Achtfache angeschwollen - es hatte offensichtlich gerade eine ausgiebige Blutmahlzeit hinter sich, als es eingeschlossen wurde.

© SZ vom 13.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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