Ernährung:Durst der Fleischindustrie

(Foto: Jörg Buschmann)

Der Verzicht auf Fleisch könnte den Wasserverbrauch für die Lebensmittelproduktion um etwa die Hälfte senken. Selbst eine gesunde Ernährung mit Fleisch würde den Verbrauch von Wasser um bis zu ein Drittel verringern.

Der Verzicht auf Fleisch könnte den Wasserverbrauch für die Lebensmittelproduktion um etwa die Hälfte senken. Selbst wenn alle Einwohner Deutschlands, Großbritanniens und Frankreichs zu einer gesunden Ernährung mit Fleisch übergehen würden, könnte sich der Wasserverbrauch um bis zu ein Drittel verringern. Das berichtet ein Team der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission in Ispra (Italien) im Journal Nature Sustainability. Obwohl der Wasserverbrauch wichtig für die Umwelt ist, wurde für einzelne europäische Regionen noch nicht detailliert untersucht, wie viel Wasser für die Lebensmittelproduktion eingespart werden könnte. Um das nachzuholen, erfassten die Studienautoren die verfügbaren Daten von 2007 bis 2011 zum Wasserverbrauch in der Landwirtschaft für möglichst kleine geografische Einheiten. Darauf basierend errechnete das Team, wie das Befolgen empfohlener Ernährungsweisen durch die gesamte Bevölkerung sich auf den Wasserbedarf bei der Herstellung von Lebensmitteln auswirken würde. Dabei verwendeten sie den sogenannten Wasser-Fußabdruck, der für jedes Lebensmittel angibt, wie viel Wasser für seine Produktion verbraucht wurde. Je nach aktuellem Konsum könnte der Wechsel zu einer Ernährungsweise mit wenig Fleisch demnach zu einer Wasserersparnis von elf bis 35 Prozent führen. Bei einer Ernährung ohne Fleisch, aber mit Fisch, würden 33 bis 55 Prozent eingespart, bei rein vegetarischer Lebensweise 35 bis 55 Prozent.

© SZ vom 11.09.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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