Entwicklung des Menschen:Lagerfeuer seit einer Million Jahren

Erheblich früher als bislang angenommen hat unser Vorfahre, der Homo erectus, das Feuer beherrscht und benutzt. Das belegen Reste verbrannter Knochen in einer Höhle in Südafrika.

Laura Hennemann

Unsere Vorfahren haben womöglich schon vor einer Million Jahren das Feuer beherrscht, also 300.000 Jahre früher als bislang gedacht. Darauf deuten Reste verbrannter Knochen und Pflanzenasche hin, die in Sedimenten der Wonderwerk-Höhle in Südafrika gefunden wurden.

Die Wonderwerk-Höhle in Südafrika. Hier haben Wissenschaftler Reste verbrannter Knochen und Pflanzenasche entdeckt, die vermutlich bereits eine Million Jahre alt sind. (Foto: M. Chazan)

Ein internationales Forscherteam um Francesco Berna von der Boston University hat sie nun untersucht ( PNAS, online).

Zwar hatten schon früher Wissenschaftler gelegentlich von Überresten alter Lagerfeuer berichtet, die teilweise 1,5 Millionen Jahre zurückreichten. Allerdings war umstritten, ob diese nicht natürliche Brandspuren zeigten.

Da die neuen Belege aber 30 Meter innerhalb der Höhle entdeckt wurden, kann es sich kaum um die Folgen eines natürlichen Waldbrandes handeln, argumentieren die Forscher.

Hier hat sich womöglich bereits der Homo erectus sein Essen gekocht. Doch auch der soziale Faktor eines Lagerfeuers und sein Beitrag zur menschlichen Evolution sei nicht zu unterschätzen, versichert Co-Autor Michael Chazan: "Das Zusammensitzen um ein Feuer könnte tatsächlich ein wichtiger Teil dessen sein, was uns als Menschen ausmacht."

© SZ vom 03.04.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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