Viele Verbraucher scheinen nicht in der Lage zu sein, feste Bindungen zu ihren elektronischen Heimgeräten aufzubauen. Darauf deutet zumindest eine Untersuchung von 189 Mikrowellen hin, die auf britischen Wertstoffhöfen ein Ende gefunden hatten.
Azadeh Dindarian, Doktorandin an der Elektrotechnik-Fakultät der Universität Manchester, untersuchte mit ihren Kollegen die Geräte und stellte fest, dass offensichtlich 54 Prozent von ihnen nur wegen kosmetischer Schäden wie Kratzern oder kleiner Defekte wie kaputten Steckern weggeworfen worden waren ( Journal of Cleaner Production, online).
Ihrer Einschätzung zufolge hätten sich 85 Prozent der Mikrowellen problemlos wiederherstellen lassen. Außerdem würden viele Defekte gar nicht erst auftreten, wenn die Hersteller kleine Änderungen im Gerätedesign vornehmen würden.
Diese Zahlen sind erschreckend, wenn man bedenkt, dass allein die Briten jedes Jahr 2,5 Millionen Mikrowellen wegwerfen und dass weitere Elektro- und Haushaltsgeräte von ihren Besitzern vermutlich ähnlich leichtfertig entsorgt werden.
So schätzt die Unep (Umweltprogramm der Vereinten Nationen) den jährlichen Anfall von Elektroschrott auf weltweit 40 Millionen Tonnen - bei steigender Tendenz und obwohl die metallischen Ressourcen immer knapper werden.
Auf der anderen Seite ist die Studie ein Hinweis darauf, dass man in den meisten Fällen auf das aufwendige Recycling von Elektroschrott verzichten könnte. Stattdessen sollte man einen Schraubenzieher nehmen und sich auf die alte Tugend des Reparierens besinnen. Dafür wird auch Azadeh Dindarian plädieren, die jetzt zu einer Präsentation ihrer Arbeit im britischen Unterhaus eingeladen wurde.