Vorhersagen sind schwierig, vor allem, wenn es um die Zukunft geht.
Trotzdem wagt sich das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung nun 43 Jahre weit nach vorne: 800 Milliarden Euro werde ein ungebremster Klimawandel die Deutschen bis zur Mitte dieses Jahrhunderts kosten, sagt eine Abteilungsleiterin des DIW.
Quatsch, möchte man meinen. Wie will man denn die Folgen des Klimawandels auf Heller und Pfennig genau berechnen?
Bekanntlich sind Wirtschaftsprognosen sowieso eine wabbelige Sache, was sich schon an den monatlichen Korrekturen von Wachstumsprognosen zeigt.
Ökonomische Aussagen leiden eben nicht nur wie naturwissenschaftliche unter mathematischen Varianzen, sondern auch unter dem Unwissen darüber, wie sich Menschen verhalten werden.
Nichtstun wäre da die schlechteste Option
Doch was folgt aus der logischen (und sicher richtigen) Annahme, dass die aus dem Klimawandel resultierenden Verluste bis zum Jahr 2050 sich wohl kaum auf exakt 800 Milliarden Euro beziffern lassen:
Abwarten und Nichtstun, solange nicht Klarheit über die exakte Schadenssumme besteht?
Das Problem ignorieren, weil es ja 400 Milliarden Euro sein könnten, oder weit mehr als 800 Milliarden?
Nein, in diesem Fall geht es nicht um eine Börsennotierung, sondern um ein handfestes, globales, anschwellendes Problem - mit dem sich staatliche Ökonomien so oder so befassen müssen.
Nichtstun wäre da die schlechteste Option, 800 Milliarden hin oder her. Wichtigeres als eine schlagzeilenträchtige Bilanz steht denn auch weiter hinten in dem besagten DIW-Bericht: Statt in Hysterie zu verfallen und Urlaubsflüge zu verbieten, solle stärker in CO2-sparende Technologie investiert werden.
Das klingt sinnvoll und passt schließlich zur ureigenen Kompetenz von Ökonomen: In Zeiten des Wandels neue Chancen zu erkennen.