Auch die Weibchen einiger Vogelarten wetteifern untereinander darum, wer von ihnen das prächtigste Gefieder oder die längsten Flügel hat. Je imposanter ein Weibchen aussieht, umso größer ist seine Chance, Junge bekommen zu dürfen. In großen Vogelkolonien ist dies oft das Privileg eines oder weniger Weibchen, die einen hohen Status in der Gruppe haben.
Bislang war vor allem von den Männchen vieler Arten bekannt, dass sie ein auffälliges, farbenfrohes Aussehen entwickeln, um damit die Weibchen zu beeindrucken. Aus dem prachtvollen Äußeren des Männchens schließt das Weibchen auf einen guten Allgemeinzustand und wählt bevorzugt auffällig aussehende Artgenossen als Fortpflanzungspartner aus.
Dieses Prinzip, bekannt als sexuelle Selektion, haben Forscher der Cornell Universität in New York nun auch bei den Weibchen einiger Arten des Afrikanischen Stars entdeckt ( Nature, Bd.462, S.786, 2009). In Arten, die in Kolonien leben, ähneln sich Männchen und Weibchen einander stärker als in Arten, die nur in Zweierbeziehungen leben.
Dies erklären die Forscher damit, dass Weibchen wie Männchen in Kolonien gleichermaßen unter starkem Druck stehen, sich gegen ihre jeweiligen Geschlechtsgenossen durchsetzen zu müssen, um sich fortpflanzen zu können.
Beide Geschlechter versuchen, durch auffälliges Äußeres auf sich aufmerksam zu machen. Die Biologen vermuten, dass die sexuelle Selektion das Aussehen der Weibchen auch bei vielen anderen Tieren steuert, die in größeren Gruppen zusammenleben.