Archäologie:Frühe Fischliebhaber

Bereits vor 40.000 Jahren aßen Menschen regelmäßig Fisch - obwohl sie höchstwahrscheinlich keine Fangwerkzeuge hatten.

Bereits vor 40.000 Jahren hatten Menschen regelmäßig frischen Fisch auf der Speisekarte. Darauf deuten zumindest Messergebnisse hin, die ein internationales Forscherteam um den Bioarchäologen Michael Richards vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig in der Fachzeitschrift PNAS (online) veröffentlich hat.

Die Wissenschaftler ermittelten dazu das Verhältnis von Stickstoff- und Schwefelisotopen im Knochenkollagen von Überresten eines Skeletts, das bereits im Jahre 2003 in der Tianyuan Höhle auf dem Stadtgebiet von Peking gefunden worden war.

Erhöhte Stickstoff-Werte deuten nach Angaben der Forscher auf eine Diät, die reich an tierischen Eiweißen war. Der "Tianyuan-1" getaufte Höhlenbewohner habe vermutlich besonders viel Süßwasserfisch gegessen.

"Unsere Studie liefert den ersten Beweis dafür, dass frühe moderne Menschen in China Süßwasserressourcen als Nahrungsgrundlage genutzt haben", erläutert Richards. "Dies ändert unser Verständnis von der Lebensweise und Demographie unserer Vorfahren."

So bestätige die Studie, dass die Nahrungsmittelressourcen damals knapp gewesen sein müssen und wahrscheinlich ein Grund für die Expansion des Menschen nach Europa waren. Da Archäologen bislang keine Fischfangwerkzeuge aus dieser Zeit gefunden haben, müssen die damals lebenden Menschen einen beträchtlichen Aufwand getrieben haben, um an ihre Beute zu kommen.

© SZ vom 7.7.2009/cwb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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