Ob solcher Nachrichten möchte man als Kunde im Allgemeinen und als Feriengast im Besonderen den Zeigefinger heben und den universalen Beschwerdespruch für jede Lebenssituation ausrufen: "Früher war das besser!" Anlass diesmal: eine Verkündigung der Verbraucherzentrale. Bei der sogenannten "zweiten Miete", vermeldet der Ableger aus Nordrhein-Westfalen, werde im Urlaub "satt abkassiert". Die Verbraucherschützer haben durch Anfragen an 50 Ferienparks herausgefunden: Urlauber, die Bettwäsche wollen, zahlen bei den meisten Anbietern zwischen 26,40 und 84 Euro zusätzlich. In der höchsten Preisklasse waren es gar 168 Euro für Bett- und Badausrüstung, immerhin inklusive zweier Waschlappen. Kindermöbel kosteten separat, für mitgebrachte Haustiere wurden bis zu 91 Euro pro Woche verlangt.
Was, fragt man sich, soll noch extra kosten? Vorhänge? Warmwasser? Bügel? Dann aber schiebt sich eine Erhebung aus dem Sommer ins Gedächtnis, veröffentlicht vom Portal " Wellness Heaven". Da berichteten rund 900 Hoteliers, was ihre Gäste am häufigsten klauten. Und - welch Koinzidenz! - Handtücher und Bademäntel sind die beliebtesten Diebesgüter. Doch dabei bleibt es nicht: Fernbedienungen, Armaturen, Matratzen, Pianos aus der Lobby, Zimmertüren - nichts scheint vor Gästen sicher zu sein. Man bekommt, fast, Mitleid mit den Hoteliers, versteht ihr Gebührenkonzept als Querfinanzierung und ist dankbar, nicht jedes Mal überlegen zu müssen, ob man sich den Aufpreis für die Zimmertür gönnt.
Nun zeigt die Hotelierumfrage aber Weiteres: Je teurer ein Hotel, desto mehr wird geklaut. Es ist also ein Henne-Ei-Problem: Waren erst die Zimmer teurer oder die Gäste gierig? Wer Hunderte Euro gezahlt hat für den Luxus, seinen Kopf auf bezogene Kissen zu betten, hat womöglich das Gefühl: Dieser schöne Kunstdruck gegenüber vom Bett, der sollte schon drin sein.