Zwischen den Zahlen:Dänisch für Dummies

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Das Dänische Bettenlager hat einen neuen Namen. Nur, damit Sie es wissen.

Von Berit Dießelkämper

Skandinavisches Design bezahlt man meistens mit seiner Würde. Wenn man beispielsweise bei Ikea die Namen der Gegenstände im deutschesten Deutsch laut vorliest und glaubt, man sei dabei lustig. Oder wenn man vor Geschäften wie Søstrene Grene steht und versucht, mit einer Mischung aus Schnelligkeit und nur leicht geöffnetem Mund über die Tatsache hinwegnuschelt, dass man keine Ahnung hat, wie das eigentlich ausgesprochen wird.

Als wäre das alles nicht peinlich genug, gab das Dänische Bettenlager in dieser Woche bekannt, ab Herbst seine deutschlandweit fast 1000 Filialen in "Jysk" umzubenennen - so wie auch der dänische Konzern dahinter heißt. Und ganz Deutschland steht mit leicht geöffnetem Mund da und fragt sich: Wie spricht man das denn jetzt aus?

Am besten, man gibt sich nur vor dem Internet die Blöße und fragt dort nach. Das läuft dann so: "Hallo, wie spricht man Jysk aus?" - "Hier ist ein Video zu JSYK Bedeutung und Aussprache." - "Nein, eigentlich meinte ich Jysk." - "Hier ist ein Video zu JSYK Bedeutung und Aussprache." - "Okay, danke."

Das Problem: JSYK ist ein Akronym aus dem Englischen und steht für "Just so you know", also "Nur, damit du es weißt". Man benutzt es, um auf eine lockere, freundliche Art belanglose Informationen unterzubringen.

Dann passiert das, was immer passiert, wenn man im Internet nach nur einer Sache sucht: Man verliert sich. Und so erklären einem stundenlang viele gut ausgeleuchtete Menschen, was man in seinem Leben schon alles falsch ausgesprochen hat (Wie jetzt? Die Kartoffel-Nudeln heißen nicht Gnotschi??). Irgendwann bricht man dann aus Verzweiflung über der Tastatur zusammen, schlägt hart mit dem Kopf auf und träumt von einer Zeit, in der Deutschland noch Exportweltmeister war und immer nur die anderen "Volkswagen" oder "Adidas" seltsam aussprachen.

Das neue Dänische Bettenlager spricht man übrigens "Jüsk" aus - nur, damit Sie es wissen.

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