Zwischen den Zahlen:38 Grad

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Bald wird es heiß, doch beim Dresscode unterscheidet sich der Sommer kaum vom Winter. Weite Teile des Körpers sollten mit Stoff bedeckt sein.

Von Harald Freiberger

Nächste Woche soll es in ausgewählten Teilen der Republik bis zu 38 Grad heiß werden. Für Arbeitnehmer stellt sich damit wieder die leidige K-Frage: Wie weit darf er sich mit seiner Kleidung Kühlung verschaffen?

Wer den einschlägigen Stilexperten folgt, muss leider feststellen, dass sich der Sommer nicht groß vom Winter unterscheidet. Arbeitnehmer, die im Job seriös daherkommen wollen, sollten die weitaus größten Teile ihrer Haut bedeckt halten. Eigentlich sind nur Hände, Kopf und Hals von dieser Regel ausgenommen, und beim Hals gilt dies auch wieder nur für Frauen.

Damit scheidet in konservativen Branchen schon ein großes Reservoire an Kleidungsstücken aus: kurze Hosen, Sieben-Achtel-Hosen, Kurzarmhemden, Spaghettiträger, T-Shirts, bauchfreie Tops, Badehosen, Sandalen, Flip-Flops. Frauen können zwar Rock tragen, dabei gilt allerdings die Regel, dass er mindestens eine Handbreit über Kniehöhe gehen muss. Und die Beine unter dem Rock sollten nicht nackt sein, sondern in Feinstrumpfhosen eingepackt. Die Sonnenbrille ist beim Betreten des Gebäudes abzunehmen. Es sollte auch vermieden werden, sie ins Haar zu stecken, da ein Arbeitnehmer damit zu sehr den Eindruck der Freizeitorientierung erweckt.

Wahlmöglichkeiten hat der Arbeitnehmer eigentlich nur bei den Materialien. Statt Pelz und Schafwolle darf er im Sommer Leinen und leichte Baumwolle tragen. Ansonsten aber gilt: Der Dresscode im Business kennt kein Hitzefrei. Es kann also heiter werden in den deutschen Büros nächste Woche.

So weit die schlechte Nachricht, es gibt allerdings auch eine gute: Der strenge Sommer-Dresscode gilt nicht für alle Branchen gleichermaßen. So kann ein Bademeister seinen Dienst durchaus in einer Badehose verrichten, der Finanzvorstand eines Dax-Konzerns sollte dies aber vermeiden.

© SZ vom 27.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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