Zugverkehr:Lange Sperrung

Die wichtige Nord-Süd-Trasse zwischen Basel und Karlsruhe soll voraussichtlich erst am 7. Oktober wieder freigegeben werden.

Von Markus Balser, Berlin

Die wichtige Nord-Süd-Trasse zwischen Basel und Karlsruhe droht für die Bahn und ihre Kunden zum Debakel zu werden. Die für den Personen- und Güterverkehr zentrale Hauptstrecke Rheintalbahn soll voraussichtlich erst am 7. Oktober wieder freigegeben werden. Das teilten die Deutsche Bahn und die Arbeitsgemeinschaft Tunnel Rastatt am Dienstag in Karlsruhe mit. Damit müssen weiterhin bis zu 200 Güterzüge täglich sowie viele Fernverkehrszüge umgeleitet und Ersatzbusse eingesetzt werden. Für Bahnreisende bedeutet das massive Verspätungen. Die Wirtschaft leidet unter Lieferproblemen im Güterverkehr. Bereits am 12. August hatte sich ein Betonsegment in der Tunnelröhre bei Rastatt verschoben. Sie verläuft nur knapp fünf Meter unter den Gleisen. Als Wasser und Erdreich eindrangen, senkten sich die Gleise ab. Die Bahn stoppte daraufhin den Zugverkehr. Um die Lage zu stabilisieren will die Bahn einen 150 Meter langen Tunnelabschnitt mit rund 10 000 Kubikmetern Beton füllen. Auf 150 Metern müssten Oberleitungen demontiert und Gleise, Schwellen und Schotter ausgebaut werden. Dann soll eine 120 Meter lange und einen Meter dicke Betonplatte gegossen werden, auf der dann neue Gleise verlegt werden. "Wir sind überzeugt, dass dieser Zeitplan eingehalten wird", sagte Vorstand für Großprojekte bei der Bahn-Tochter DB-Netz, Dirk Rompf.

Auf der Rheintalbahn fahren bis zu 200 Güterzüge am Tag, außerdem zahlreiche Fern- und Nahverkehrszüge. Der Güterverkehr staute sich nach der Havarie zwischen Rotterdam und Genua. Die Bewohner von vier direkt an der Schadenstelle gelegenen Häusern, dürfen nach Bahn-Angaben am Wochenende zurückkehren, wenn der Tunnel mit Beton gefüllt ist. Sie mussten die Gebäude aus Sicherheitsgründen verlassen.

© SZ vom 23.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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