Zertifikate:Echt kontrolliert

Es gibt eine Vielzahl von Zertifikaten für Naturkosmetik. Die Prüfsiegel sollen den Verbrauchern die Sicherheit vermitteln, dass bei der Herstellung der Produkte alles mit rechten Dingen zugegangen ist.

Von Sophie Burfeind

Es gibt eine Vielzahl von Siegeln, an denen Verbraucher Naturkosmetikprodukte erkennen können. Am weitesten verbreitet in Deutschland ist das BDIH-Siegel: Dieses Zertifikat steht für "kontrollierte Naturkosmetik" und wird seit 2001 vom Bundesverband Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und Körperpflegemittel vergeben. Ausgezeichnet werden Produkte, deren pflanzliche Rohstoffe überwiegend aus kontrolliert biologischem Anbau sind.

Etwa 100 Marken tragen das Prüfzeichen. Die Liste der Firmen ist zu finden unter www.kontrollierte-naturkosmetik.de. Das Siegel Ecocert wird seit 1995 von der gleichnamigen Organisation aus Frankreich vergeben. Ecocert verleiht zwei Siegel: Biokosmetik und Naturkosmetik. In beiden Fällen müssen mindestens 95 Prozent der Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs sein. Bei "Biokosmetik" müssen außerdem 95 Prozent der Rohstoffe aus kontrolliert ökologischem Anbau stammen, bei "Naturkosmetik" nur 50 Prozent. Produkte mit dem Siegel gibt es in Biomärkten und Reformhäusern.

Seit Herbst 2008 existiert das Natrue-Label. Das Netzwerk wurde von Naturkosmetikfirmen wie Dr. Hauschka, Weleda oder Logocos gegründet und hat seinen Sitz in Brüssel. Bei den Zertifizierungen wird zwischen drei Qualitätsstufen unterschieden. In der Kategorie "Naturkosmetik" werden nur Inhaltsstoffe und die Verfahren vorgegeben; für "Naturkosmetik mit Bioanteil" müssen mindestens 70 Prozent der Naturstoffe aus kontrolliert biologischer Erzeugung stammen.

"Echte Biokosmetik" bedeutet, dass mindestens 95 der Naturstoffe aus kontrolliert biologischer Erzeugung sein müssen. Verbraucher haben in der Vergangenheit immer wieder bemängelt, dass die verschiedenen Kategorien bei einigen Herstellern überhaupt nicht erkennbar waren.

© SZ vom 10.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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