Wohnungsmarkt:Vonovia will Deutsche Wohnen ohne Bedingungen kaufen

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Der Wohnungskonzern Vonovia will bei seinem erneuten Griff nach dem Konkurrenten Deutsche Wohnen nicht wieder scheitern. Vonovia-Chef Rolf Buch wirft deshalb die bislang angestrebte Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent der Deutsche-Wohnen-Aktien über Bord, wie die Deutsche Wohnen am Montag mitteilte. Damit kann Vonovia weiter Aktien einsammeln und sich künftig das Sagen bei den Berlinern sichern - auch wenn der Bochumer Konzern im aktuellen Anlauf unter den ursprünglich angestrebten 50 Prozent der Aktien bleibt. Denn Buch hat für diesen Fall vorgebaut. "Die Transaktion kann nicht mehr an Bedingungen scheitern", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Vonovia habe "auf die Mindestannahmeschwelle und auf sämtliche weiteren Vollzugsbedingungen ihres Übernahmeangebots an die Aktionär:innen der Deutsche Wohnen verzichtet", teilte die Deutsche Wohnen mit. Durch den Verzicht verlängert sich die ursprünglich am 20. September 2021 auslaufende Annahmefrist um zwei Wochen und wird nun am 4. Oktober 2021 enden, hieß es weiter. Die Deutsche Wohnen-Aktionäre haben also mehr Zeit, die Anteilsscheine anzudienen. Zudem haben die beiden Konzerne vereinbart, dass die Deutsche Wohnen eigene Aktien im Falle einer Streichung der Mindestannahmeschwelle an Vonovia verkauft. Knapp ein Prozent der Anteilsscheine fällt damit an die Bochumer. Weitere 5,17 Prozent sollen Vonovia aus einer Barkapitalerhöhung unter Bezugsrechtsausschluss zufallen. Die Bochumer halten zudem bereits knapp 30 Prozent der Deutsche-Wohnen-Anteile, weitere knapp vier Prozent sind ihnen bis Freitagabend im Rahmen der Übernahmeofferte angedient worden. Buch hat also schon den Griff um die Berliner gefestigt und kann sich einer Mehrheit bei den Hauptversammlungen der Deutsche Wohnen sicher sein. Zudem kann Vonovia weitere Aktien über den Markt kaufen. Buch ist zuversichtlich, sich die Mehrheit zu sichern: "Wir gehen (..) weiterhin davon aus, dass wir über die 50 Prozent kommen werden."

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