Wirecard:Gläubiger wollen zwölf Milliarden

Nach dem Zusammenbruch des Skandalkonzerns Wirecard haben gut 11 500 Gläubiger des insolventen Zahlungsdienstleisters Forderungen in Höhe von über zwölf Milliarden Euro angemeldet. Das teilte das Münchner Amtsgericht am Mittwoch nach der ersten Gläubigerversammlung mit. Damit übersteigen die angemeldeten Forderungen die bisher erzielten Erlöse bei der Abwicklung des Konzerns erwartungsgemäß um ein Vielfaches. Die hohe Summe von gut 12,4 Milliarden Euro erklärt sich daraus, dass neben geschädigten Banken, Investoren und Geschäftspartnern auch viele Aktionäre Schadenersatzforderungen angemeldet haben.

Nach Angaben aus Finanzkreisen hat Insolvenzverwalter Michael Jaffé bislang mit dem Verkauf von Unternehmensteilen und Technologie etwa eine halbe Milliarde Euro erlöst. Weitere Verkäufe sind geplant, doch es gilt als ausgeschlossen, dass der Insolvenzverwalter die verlorenen Milliarden komplett zurückholt. Persönlich erschienen zu der Versammlung im Münchner Löwenbräukeller lediglich 74 Teilnehmer.

© SZ vom 19.11.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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