Wettbewerbspolitik:Weltkartellamt gefordert

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Siemens-Chef Joe Kaeser sieht sich durch die strengen Auflagen europäischer Behörden benachteiligt. Nun fordert er gleiche Spielregeln für alle - und das weltweit. Doch sein Ansatz würde die bereits zähen Verhandlungen noch einmal verlängern.

Von Caspar Busse, Berlin

Siemens-Chef Joe Kaeser bringt angesichts der Digitalisierung und der zunehmenden weltweiten Vernetzung der Wirtschaft internationale Kartellverfahren ins Spiel. "Wir brauchen eine globale Wettbewerbspolitik", forderte er in Berlin auf der Internationalen Kartellkonferenz 2017. "Wir müssen dafür sorgen, dass auf globaler Ebene die gleichen Spielregeln für alle gelten", fügte er an. So sei zuletzt etwa in China der Zusammenschluss zweier Bahntechnik-Unternehmen genehmigt worden. Der neue Konzern werde weltweit in der Branche mit Abstand die Nummer eins sein, weit vor europäischen Anbietern wie Siemens oder Alstom. Die EU-Kommission aber habe nicht einmal ein Verfahren eingeleitet, kritisierte Kaeser. Wenn jedoch in Europa zwei große Bahntechnik-Hersteller zusammen gehen wollten, würde das sicher gestoppt.

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