Das Medienunternehmen Constantin Medien AG will bis zum Frühjahr nächsten Jahres Arbeitsplätze abbauen. Wie ein Sprecher sagte, werde bei der Tochterfirma Plazamedia jeder vierte Job gestrichen, 50 von den derzeit 200 Mitarbeitern in Ismaning bei München werden gehen müssen. Die Belegschaft wurde jetzt über den deutlichen Abbau informiert, die Verhandlungen mit dem Betriebsrat laufen. Plazamedia ist ein Dienstleister und kümmert sich vor allem um die technische Abwicklung von wichtigen Sportsendungen, etwa von Fußballspielen.
Die Nachricht vom Kahlschlag kommt mitten in der erbittert geführten Auseinandersetzung um die zukünftige Strategie der Gruppe. An diesem Mittwoch findet dazu eine Aktionärsversammlung in München statt. Vorstandschef Fred Kogel und der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Hahn wollen die Gruppe auf den Sportbereich konzentrieren und die Tochterfirma Constantin Film ("Der Untergang", "Fack ju Göhte") verkaufen. Ex-Chef Bernhard Burgener, der auch Großaktionär ist, will das jedoch unbedingt verhindern. Beide Lager stehen sich unversöhnlich gegenüber.
Plazamedia gehört wie der Spartensender Sport 1 und die Rechteagentur Team zum Sportbereich von Constantin Medien. Der Dienstleister verliert im kommenden Jahr seinen wichtigsten Kunden, den Bezahlsender Sky. Deshalb müssen nun massiv Jobs gestrichen werden. 2014 sollte Plazamedia noch an Sky verkauft werden, doch das Geschäft platzte in letzter Minute. Warum, ist unklar. Angeblich gab es keine Einigung über einen Produktionsrahmenvertrag. Das Geld hätte die verschuldete Constantin Medien gut gebrauchen können. Angesichts der Probleme bei Plazamedia dürfte die Strategie, sich vollständig auf den Sportbereich zu konzentrieren, für Diskussionen sorgen.