Was kommt:Wer liebt hier wen

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Die Chefin der BVG wechselt zur Bahn, Lokalpolitiker reden über Tesla, und der frühere Koch der Fußballnationalmannschaft redet über Geld.

Von Bastian Brinkmann

Das Unternehmen aus dem kleinen Ort Wolfurt bei Bregenz in Österreich ist einer dieser heimlichen, aber sehr erfolgreichen Champions: Doppelmayr - mit einem Weltmarktanteil von mehr als 60 Prozent - baut Seilbahnen und Lifte aller Art, in den Alpen, in Asien, in Süd- und Nordamerika. Angefangen hat alles mit einem Schlepper am Arlberg, inzwischen erschließen Doppelmayr-Anlagen nicht mehr nur Skigebiete, sondern lindern auch Verkehrsprobleme in Metropolen wie La Paz. Thomas Pichler, 50, ist der erste Unternehmenschef, der nicht aus der Gründerfamilie Doppelmayr stammt. Im Montagsinterview spricht der Südtiroler über alte und neue Geschäfte, über politische Verwerfungen und über sein Herzblut für die Firma.

Ebenfalls am Montag findet im Kanzleramt ein Gipfel zur Fachkräfteeinwanderung statt. Kanzlerin Angela Merkel will mit Unternehmen und Gewerkschaften besprechen, wie das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz schnell wirken kann. Gar nicht so weit entfernt von Berlin trifft sich außerdem die "Steuerungsgruppe Tesla" zum ersten Mal. In dem Gremium sitzen Lokalpolitiker aus dem brandenburgischen Landkreis Oder-Spree, der Landrat, Bürgermeister und Amtsdirektoren. Der US-Konzern hatte angekündigt, in Brandenburg eine Fabrik bauen zu wollen.

Anfang 2020 wechselt die Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe in den Konzernvorstand der Deutschen Bahn. Dann soll Sigrid Nikutta die Krisensparte Güterverkehr in den Griff bekommen. Bei der BVG fallen zwar immer noch Züge aus, kommen Busse zu spät. Nikutta aber gelang mit einem selbstironischen Marketing ("Weil wir Dich lieben") immerhin der Imagewandel. Außerdem schreibt die BVG inzwischen schwarze Zahlen. Welchen Schwung Nikutta in die Bahn-Chefetage bringen könnte, steht im Mittwochsporträt.

Im Reden wir über Geld am Freitag erzählt der frühere Koch der Fußballnationalmannschaft, Holger Stromberg, warum es so schwer geworden ist, mit Restaurants Geld zu verdienen, er keine Lust auf Kochshows hat und sich jetzt für eine Ernährung einsetzt, die unseren Planeten schützt. Stromberg, der sich schon mit 23 Jahren einen Michelin-Stern erkochte, berät heute große Unternehmen, die in ihren Kantinen auf gesunde Kost setzen.

In Fürth spielt sich seit geraumer Zeit ein bemerkenswertes Wirtschaftswunder ab. Zehn Jahre nach der großen Depression, die der Untergang des Versandriesen Quelle mit dem Wegfall von Tausenden Stellen ausgelöst hatte, boomt die fränkische Großstadt wie nie zuvor. Aus Weltuntergangsstimmung wurde Selbstbewusstsein. Wie, das erzählt Uwe Ritzer im Report am Samstag in einer Geschichte, die Hoffnung macht.

Was noch? Mit visionärem Blick steht Greta Thunberg auf dem Cover des Time Magazine als Person des Jahres - aber hätte da nicht genauso der SUV auf den Titel gehört, die Gattung Panzerauto also, für die 2019 ein Rekordjahr war? Fragt Marc Beise kommendes Wochenende und findet im Samstagsessay zahlreiche weitere Belege dafür, dass Deutschland so tief gespalten ist wie lange nicht mehr. Was gefährlich ist und zum Thema führt: Wie wächst wieder zusammen, was besser zusammengehört?

© SZ vom 14.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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