Was kommt:Von Köln-Messe/Deutz bis Jena Paradies

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Stadt der Forscher und Tüftler: Das Zentrum von Jena mit der Stadtkirche St. Michael. (Foto: Sebastian Kahnert/dpa)

In Köln geht es um die Zukunft der Computerspiele, in Jena um die Zeit nach der Wende und die anstehende Landtagswahl.

Von Bastian Brinkmann

Wehe dem, der an diesem Wochenende nach Köln fahren muss. Denn es ist Gamescom. Die große Computerspielemesse ruft, dann kommen immer wahnsinnig viele Leute in die Stadt. Besonders trifft es manche Bahnfahrer, die nicht zur Gamescom wollen, aber nach Köln: Der ICE-Bahnhof Messe/Deutz ist nicht weit vom Eingang der Gamescom entfernt. Messebesucher berichten, dass sie häufiger zu spät zu Terminen gekommen sind, weil sich so viele Besucher durch die Gänge drücken, dass an eine normale Schrittgeschwindigkeit nicht zu denken ist. Caspar von Au ist schon im Getümmel und berichtet am Wochenende auf SZ.de und in der Montagsausgabe über die diesjährigen Trends der Milliardenbranche.

Thüringen ist das letzte Bundesland, das dieses Jahr wählt, Ende Oktober ist der Termin. Am Dienstag berichtet Hannah Beitzer in einem Schwerpunkt, was sie in Thüringens Vorzeigestadt Jena gelernt hat: Sie beschreibt, was hier nach der Wende besser lief als anderswo - und mit welchen Problemen die Stadt heute trotzdem kämpft.

Am Landgericht Bonn beginnt Anfang September der Prozess gegen zwei frühere Londoner Bankangestellte, die sich an sogenannten Cum-Ex-Geschäften beteiligt haben sollen. Damit kommt der größte Steuerskandal der Bundesrepublik erstmals vor ein Strafgericht. Findigen Bankern, Händlern und anderen Finanzprofis war es gelungen, mit diesen komplexen Aktiendeals in die Staatskasse zu greifen. Um mehr als zehn Milliarden Euro sollen sie die Steuerzahler erleichtert haben. Die SZ recherchiert seit Jahren zu dem Thema und wird den Prozess genau verfolgen. Was den beiden Angeklagten vorgeworfen wird und wie stille Helden in Finanzämtern und Steuerfahnder den Übeltätern auf die Spur kamen, erklären wir in einem großen Schwerpunkt ebenfalls am Dienstag.

Jürgen Schmieder hat Payal Kadakia für das Mittwochsporträt getroffen, sie ist die Gründerin des Fitnessvermittlers Classpass. Ihr Unternehmen wird mittlerweile mit 610 Millionen Dollar bewertet. Die Kunden kaufen über ein Abomodell Punkte, die sie bei Lifestylefirmen einlösen können. Schnelligkeit scheint in Kadakias Leben eine große Rolle zu spielen: Sie hat während des Interviews so schnell geredet, dass Schmieder nicht dazu gekommen ist, während des Gesprächs etwas von den angebotenen vegetarischen Snacks zu nehmen. Ein guter Text kommt auch ohne Kalorien aus.

Die große Nachhaltigkeitsserie geht am Donnerstag und Freitag weiter. Zunächst geht es um Technik: Warum tun sich die wenigen Hersteller wie Fairphone so schwer, genügend Käufer zu finden? Anschließend steht die Modebranche im Fokus.

Was noch? Vieles von dem, was der britische Premier Boris Johnson sagt und vielleicht auf dem G-7-Gipfel am Wochenende sagen wird, kommt einem vor wie aus einem schlechten Film. Johnson hat noch keinen Film gedreht, aber ein Buch geschrieben. 2004 ist sein Roman erschienen. Es geht um Terroristen, die den US-Präsidenten im Visier haben, als der London besucht. Immerhin: Das Buch ist genauso undiplomatisch und schlagfertig wie eine Rede von Johnson heute.

© SZ vom 24.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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