Was kommt:Nach der Wahl

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Callcenter-Betrug: Zunächst waren es Kriminelle aus Polen, später operierten Gruppen aus der Türkei. Das Callcenter in Beirut ist nun das achte, das die Münchner Polizei seit 2015 zerschlagen hat (Symbolfoto). (Foto: Patrick Pleul/dpa)

Was kommt? Endlich Bewegung in die Bundespolitik, darf man doch hoffen. Nach der Landtagswahl in Niedersachen soll in Berlin wieder regiert werden. Versprochen.

Von Marc Beise

Was kommt? Endlich Bewegung in die Bundespolitik, darf man doch hoffen. Dafür dass nach der Bundestagswahl vor drei (!) Wochen die Kontakte zwischen den Koalitionspartnern Union, FDP und Grünen immer noch auf Sparflamme sind, haben allenfalls Polit-

insider Verständnis. Ihnen galt die Niedersachsen-Wahl an diesem Wochenende als letzte Hürde, so als ob Landespolitik wichtiger sei als Bundespolitik. An diesem Sonntag endlich wird gewählt in Niedersachsen, und ab Montag wird auch in Berlin nach vorn geblickt.

Früher war alles besser? Na ja. Früher war beispielsweise der Journalismus häufig eine Einbahnstraße: Die Zeitungen schrieben, die Kunden lasen, und manchmal schrieben sie einen Leserbrief, der gegebenenfalls abgedruckt wurde. Heute ist die Beziehung vielfältiger und interaktiver. Leser und User reagieren schneller und häufiger, aus der Einbahnstraße ist ein reger Austausch geworden. Vor einer Woche ging es im Samstagsaufmacher des Wirtschaftsteils darum, dass und warum Kunden sich oft machtlos gegenüber größeren Konzernen fühlen. Das hat unsere Leser bewegt: Von unzähligen Anrufen bei Vodafone bis zu Ärger mit dem DHL-Paket haben sie per Mail Fälle geschildert, wo sie als Kunden schlicht nicht weiter wussten. Nächste Woche werden wir das Thema deshalb weiterverfolgen und schauen: Wie kann man sich wehren? Wo sind die Grenzen der rechtlichen Möglichkeiten?

Nach China: Der alle fünf Jahre stattfindende große Volkskongress der Kommunistischen Staatspartei wirft seinen Schatten voraus. Er ist bereits Thema des Wirtschaftsaufmachers von heute, und wird mehrfach fortgeführt, auch im Mittwochsporträt.

Der Vater unseres nächsten Protagonisten war auch schon Regisseur, aber er hatte damals alles getan, dass sein Sohn einen anderen Weg einschlägt - vergeblich. Martin Moszkowicz ist heute einer der ganz Großen im deutschen Film, er ist der Vorstandsvorsitzende von Constantin Film, der Firma, die einst mit Bernd Eichinger groß wurde. Ende Oktober kommt der dritte Teil von "Fack ju Göhte" in die Kinos. Und Moszkowicz hofft, dass er so ein Erfolg wird wie die beiden Vorgängerfilme, die zusammen 15 Millionen Menschen in die Kinos lockten. Zuvor aber, am kommenden Freitag, redet er erst einmal über Geld.

Es war ein heißer, regenloser Sommer im Piemont, und wer irgendwie konnte, hatte seine Trauben schon Anfang August von den Hügeln geholt. Das Ergebnis des bislang brühenden Sommers: Bis zu 30 Prozent weniger Weinernte, und die bange Frage: bleibt es jetzt immer so? Eine Reise ins Land des Barolo, nahe Barbaresco und Nebbiolo, nächste Woche am Samstag im Report.

Was noch? Zurück nach China: Am kommenden Dienstag jährt sich der 50. Todestag des letzten Kaisers Pu Yi, der schon im Alter von zwei Jahren den Thron bestieg. Der "Sohn des Himmels", der als einfacher Bürger starb, ist letztlich das Symbol des Untergangs der 2000-jährigen Geschichte des chinesischen Kaiserreichs. 20 Jahre nach seinem Tod brachte die Verfilmung seines Lebens durch Regisseur Bernardo Bertolucci das Ansehen, das er im Leben vergebens erhofft hatte. Am Ende heilt der Film doch manche Wunde.

© SZ vom 14.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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