Was kommt:Liebe Haushaltspolitiker, bitte ganz stark sein

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Die derzeit bekannteste Vertreterin der Theorie, Stephanie Kelton, ist fast so etwas wie ein Popstar. (Foto: Tom Williams/AP)

Eine amerikanische Ökonomin macht ungewöhnliche Vorschläge.

Von Ulrich Schäfer

Es begann alles mit einem schlicht designten Rucksack, dem er den Namen "Ansvar" verpasste, was auf Schwedisch "Verantwortung" bedeutet. Henning Siedentopp wollte nachhaltige Taschen und Bekleidung zu relativ günstigen Preisen verkaufen - und dabei allen Fairtrade-Regeln folgen. Heute verzeichnet er mit seinem Unternehmen Melawear einen Umsatz von einer Million Euro. Sein jüngstes Projekt: Öko-Sneakers, recycelbar und fair produziert. Aber sind "grüne" Textilien wirklich reif für den Massenmarkt? Die Antwort darauf liefert das Mittwochsporträt.

So mancher deutsche Wirtschaftswissenschaftler und Haushaltspolitiker muss am Freitag ganz stark sein, denn was die US-Ökonomin Stephanie Kelton im "Reden wir über Geld" darlegt, gilt hierzulande vielen schlicht als Ketzerei. Kelton beriet im amerikanischen Wahlkampf 2016 den demokratischen Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders und zählt für das renommierte Magazin Politico zu den "50 Denkern, Machern und Visionären", die die US-Politik am meisten beeinflussen. Sie gehört zudem zu den Vorkämpferinnen der "Modernen Geldtheorie", deren Kernthese, stark vereinfacht, lautet: Ein Staat, der über seine eigene Währung verfügt, kann so viel Geld ausgeben, wie er will. Er druckt es einfach und nutzt es. Steuern braucht man in diesem System nur noch dazu, um einen Teil des Geldes wieder einzusammeln und damit Inflation zu verhindern. Schwarze Null? Schwäbische Hausfrau? Alles Unfug.

14 Prozent aller deutschen Arbeitnehmer haben innerlich gekündigt. Das schadet den Unternehmen, aber auch den Betroffenen selbst, vor allem, wenn diese nach Feierabend noch an ihrer Situation leiden. Am Freitag zeigen wir Möglichkeiten auf, die Arbeitnehmern helfen können, wenn diese innerlich gekündigt haben. Und auch als Chef kann man einiges tun, um seine Mitarbeiter wieder zu motivieren.

Es gab Zeiten, da waren sich der schwedische Lkw-Bauer Scania und der alte Münchner MAN-Konzern spinnefeind. Das war nicht gerade überraschend, schließlich hatten die Münchner vor Jahren versucht, den stolzen Rivalen aus Södertälje einfach zu übernehmen. Das ging schief, stattdessen landeten beide beim Großkonzern Volkswagen. Heute sind die beiden früheren Erzfeinde Teil einer großen Lkw-Gruppe, die Traton heißt und die - wenn nichts dazwischenkommt - im Frühjahr an die Börse gehen könnte. Zusammenarbeit und gemeinsame Arbeitsgruppen statt brutaler Übernahmekampf. SZ-Reporter Thomas Fromm hat sich in dem Truck-Laboratorium umgeschaut und festgestellt: Einfach ist es nicht, die ungleichen Rivalen zu Partnern zu machen. Aber es wächst da gerade etwas zusammen zwischen Schweden und Deutschland. Den Report aus Södertälje und München lesen Sie am nächsten Samstag.

Was noch? An diesem Samstag jährt sich zum 75. Mal der Geburtstag von Jim Morrison. Der Frontmann der Doors, gestorben 1971 in Paris, hat der Welt nicht nur viele große Songs hinterlassen, sondern auch kluge Gedanken. Etwa diesen: "Die wichtigste Art der Freiheit ist so zu sein wie du wirklich bist. Sonst tauscht Du Deine Realität gegen eine Rolle ein. Du gibst die Fähigkeit zu fühlen auf und setzt Dir stattdessen eine Maske auf."

© SZ vom 08.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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