Was kommt:Gründer und Powerfrauen

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Am Dienstag und Mittwoch trifft sich die Gründerszene auf der Noah Conference im Berliner Tempodrom. (Foto: Rainer Jensen/dpa)

In Berlin trifft sich die Gründerszene, Gerry-Weber-Chef Ralf Weber erzählt, und wir stellen die erste Frau im Zentralbankrat vor.

Von Marc Beise

Wie der Vater so der Sohn? Manchmal schon. Krawatte und Einstecktuch. Beides gehört für Gerhard Weber zu einem gepflegten Auftritt, und so hält es auch sein Sohn Ralf Weber, seit Ende Februar Vorstandschef des Damenmode-Konzerns Gerry Weber. Aber er hatte auch eine "Cowboystiefel-Phase", bekennt er im Montagsinterview. Heute trägt er gerne Zegna und Boss. Das ist "noch" kein Problem, denn Männermode bietet Gerry Weber nicht an. Noch nicht. Ralf Weber kann sich gut vorstellen, künftig auch Männer einzukleiden.

Arm, aber sexy? Heißt es über Berlin, aber so arm sind die Leute in der Hauptstadt gar nicht mehr: Für das Start-up 6 Wunderkinder hat der Softwarekonzern Microsoft gerade erst schätzungsweise 200 Millionen Dollar hingelegt. Am Dienstag und Mittwoch trifft sich die Gründerszene im Berliner Tempodrom : Auf der Noah Conference zeigen die Kenner der digitalen Welt, wie sie die etablierten Automobilkonzerne, Finanzdienstleister, Medien- und Pharmaunternehmen herausfordern wollen. Da dürfte sich der eine oder andere Investor ein paar Ideen holen. Auch Eric Schmidt, der so etwas wie Googles Außenminister ist, wird reinschauen. Die SZ natürlich auch.

Im "Reden wir über Geld" kommt am Freitag der TV-Satiriker Oliver Kalkofe zu Wort, seit 20 Jahren ist er mit "Kalkofes Mattscheibe" auf Sendung. Sein Zorn auf den TV-Trash ist mit der Zeit nicht weniger geworden, im Gegenteil: "Das was am wenigsten Spaß macht und wofür man am wenigsten tun muss, bringt das meiste Geld." Dass er der "Adorno des Privatfernsehens" genannt wird, ließ Kalkofe beim Treffen in einem Berliner Restaurant nicht raushängen. Auf dem Smartphone zeigte er Fotos von seinem Hund, "zum Wachwerden" bestellte er vor dem Essen zwei Espressi. Dann philosophierte er aber doch zwei Stunden - ohne Punkt und Komma.

Im Zusammenhang mit dem G-7-Gipfel in Elmau ist viel von der "First Lady" die Rede, traditionell die Amtsbeschreibung der Ehefrau des amerikanischen Präsidenten. Gibt's ein Damenprogramm für Michelle Obama, und wenn ja: welches? Darüber kann man tatsächlich schreiben und senden. Eine ganz andere und im Wortsinne "First Lady" porträtieren wir am kommenden Samstag in der Serie "Finanzfrauen". Gleich mehrmals in ihrer Karriere war Julia Dingwort-Nusseck die Erste: Nach dem Krieg die erste Chefin der Wirtschaftsredaktion von Radio Hamburg, später die erste Chefredakteurin des WDR, dann als Präsidentin der Landeszentralbank Niedersachsen die erste Frau im Zentralbankrat der Bundesbank. Heute ist Julia Dingwort-Nusseck 93 Jahre alt und blickt auf eine bemerkenswerte Karriere in einer Männerwelt zurück. Powerfrauen gibt's nicht erst seit heute.

Was noch? "Die Luft wird dünn" ist ein Analystenkommentar zu Griechenland überschrieben, der gerade im Mail-

Postfach aufploppte. In der Tat spitzt sich die Lage in diesen Tagen dramatisch zu, die Wahrscheinlichkeit für einen "Grexit", einen Ausstieg Griechenlands aus der Währungsunion, ist gestiegen. Darüber allerdings, wie schlimm das für das überschuldete Griechenland und für die Euro-Union wäre, kann man herrlich streiten - und genau das werden wir in der kommenden Woche im Wirtschaftsteil tun. Dranbleiben, wiederkommen, weiterlesen!

© SZ vom 06.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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