Was kommt:Die SZ im Adlon

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Das legendäre Hotel Adlon in Berlin, direkt am Brandenburger Tor gelegen, wird von Kempinski betrieben. (Foto: Johannes Simon)

Der SZ-Wirtschaftsgipfel "Die neue Weltordnung": Drei Tage lang werden 400 Politiker, Wirtschaftsvertreter und Intellektuelle zusammen reden.

Von Marc Beise

Wie sagt man "Planfeststellungsverfahren" noch mal auf Englisch? Angela

Titzrath, wichtigste Managerin des

Hamburger Hafens, findet, das sei eigentlich egal - schließlich könne sie ihren Kunden aus Asien ohnehin nicht erklären, warum Infrastrukturprojekte in Deutschland immer so lange dauerten. Titzrath selbst wartet zum Beispiel auf die Elbvertiefung. Die immer größeren Schiffe, die heute auf den Weltmeeren unterwegs sind, erreichen Deutschlands wichtigsten Hafen nur noch mit Mühe, weil sie kaum durch die Elbe passen. Wie sie damit umgeht und ob sie sich manchmal wünscht, sie wäre doch lieber Querflötistin geworden, erzählt Titzrath im Montagsinterview.

Die Hafenchefin Titzrath nimmt am SZ-Wirtschaftsgipfel 2017 teil, der in der kommenden Woche zum elften Mal in Berlin stattfindet, diesmal unter dem Titel "Die neue Weltordnung". Er beginnt am Mittwochabend in der Start-up-Location Factory, dort wird der Bonner Philosoph Markus Gabriel darüber diskutieren, wie die sich gerade explosionsartig schnell entwickelnden Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz das menschliche Sein und Denken verändern werden.

Am Donnerstag eröffnet dann EU-Kommissar Günther Oettinger den Kongress offiziell im Hotel Adlon am Brandenburger Tor - wenige Hundert Meter entfernt von den Unterhändlern von CDU, CSU, FDP und Grünen, die an diesem Tag unter der Führung von Noch-und-dann-wieder-Kanzlerin Angela Merkel entscheidend Hand an eine mögliche Jamaika-Koalition legen wollen. Wie passend, dass Oettinger, der für ein einflussreiches Ministeramt im Gespräch ist, über Reformen in Deutschland und Europa sprechen wird.

Wie jedes Jahr vermessen in Berlin auf Einladung der Süddeutschen Zeitung vom 16. bis 18. November 400 Wirtschaftsvertreter, Politiker und Intellektuelle aus Deutschland, Europa und den USA die wirtschafts- und weltpolitischen Belange. Was die Herausforderungen in einer sich wandelnden Weltordnung angeht, vermag der eine oder die andere die richtige Strategie und Lösung zu benennen, mancher muss sie allerdings auch gleich umsetzen: so der britische Minister für den Austritt aus der Europäischen Union, David Davis. Der Mann, den Theresa May 2016 zum Chef des Brexit-Ministeriums ernannt hat, soll die Briten 2019 aus der EU führen, ohne dass der Schaden allzu groß wird - wenn das mal funktioniert! In der "Nacht der europäischen Wirtschaft" am Donnerstag steht er dem SZ-Chefredakteur Rede und Antwort.

Weniger politisch, aber für viele Menschen alltäglich sind die beiden größten Hobbys der Deutschen: Fußball und Kochen. Was früher Spaß und Freizeit war, wird heute zum Milliardengeschäft. Darüber parlieren in der traditionellen Freitagabendrunde des Kongresses die Hamburger Star-Köchin Cornelia Poletto und der Stuttgarter Fußballmanager, Ex-Nationalspieler und Fernsehkommentator Thomas Hitzlsperger.

Was noch? Wie immer sich "Die neue Weltordnung" entwickelt, unverändert aktuell bleibt die Forderung des 2015 verstorbenen SPD-Politikers Egon Bahr: "In einer neuen Weltordnung ist das Recht des Stärkeren durch die Stärke des Rechts abzulösen."

© SZ vom 11.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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