Was kommt:Der Freitag wird stressig

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Johannes Zwick. (Foto: imago stock&people)

Angeblich wird die Woche an den Börsen turbulent. Warten wir es ab. Freitag wird aber sicher spannend - für Bankaktionäre und Windows-Nutzer.

Von Marc Beise

Zum Wochenende erreichten die SZ-Wirtschaftsredaktion wieder zahlreiche Pressetexte und Newsletter. Soweit sie aus der Finanzwirtschaft stammen, einte sie der Tenor: Die nächsten Tage werden aufregend. "Wir stehen vor einer spannenden Woche", so eine typische Formulierung, "die an den Börsen zu größeren Kursschwankungen führen könnte." Zur Begründung werden nicht nur "Makro- und Unternehmenszahlen" angeführt, sondern auch wichtige Notenbanksitzungen und die am Freitag anstehenden Ergebnisse des Bankenstresstests in der Euro-Zone. Der letztgenannte Punkt in der Tat hat es in sich, und es ist kein Zufall, dass die Veröffentlichung erst nach Schließung der Börsen erfolgt.

Zwar dimmt die Deutsche Bundesbank die Bedeutung des Krisentests herunter. "Es geht nicht um Bestehen oder Durchfallen", sagte zuletzt Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret. Aber es werden immerhin die Widerstandsfähigkeit der Institute unter ungünstigen Rahmenbedingungen untersucht. Die Aufseher wollen wissen, ob die Geldhäuser genügend Kapitalpuffer haben, um einen Absturz der Wirtschaft und einbrechende Immobilienpreise zu verkraften. Nicht nur, aber vor allem Banken in Italien gelten als unsicher. Das Thema birgt Sprengstoff.

Zurück in die Zukunft: Zwick - dieser Name weckt Erinnerungen. Eduard Zwick, gestorben 1998, war der berühmte Bäderkönig aus Bad Füssing, eine schillernde Figur in der Ära Franz-Josef Strauß und eine Person der Wirtschaftsgeschichte. Zwick löste in den Achtziger und Neunzig Jahren eine der größten Steueraffären der Republik aus. Auch sein Sohn, der Arzt Johannes Zwick geriet in den Strudel der Ereignisse, wurde aber am Ende freigesprochen. Seine Johannesbad-Holding betreibt Klinken, Gesundheitszentren und Hotels und expandiert in neue Bereiche. Zwick ist Vorsitzender des Aufsichtsrats, hat die Mehrheit aber an seine Kinder übergeben. Im Montagsinterview mit Caspar Busse zieht er Bilanz. Und was für eine!

Es wird höchste Zeit, darüber nachzudenken, ob man sein Windows 7 oder 8 auf die aktuelle Version 10 "upgraded". Bis Freitag geht das noch gratis, dann kostet es, und der Betreiber weist darauf gelegentlich freundlich hin. Wetten, dass in der kommenden Woche vor vielen Computern Torschlusspanik entsteht? So ein Upgrade ist aber keine einfache Sache, bei uns sind viele Fragen und Unklarheiten aufgelaufen. Wir informieren - auf der Technikseite am Mittwoch.

Einen Tag später legt der Pharmakonzern Bayer AG seine Halbjahreszahlen vor. Das kann man als Routinetermin verbuchen, aber wir sehen darin mehr. Der Donnerstag ist für die Leverkusener ein guter Anlass, die Übernahmepläne für den Agrar- und Chemiekonzern Monsanto zu erläutern. Anlass genug besteht. Erstens will das Monsanto-Management partout nicht vom Rhein aus regiert werden. Zweitens fragen sich manche Beobachter, ob Bayer sich die umstrittene US-Marke wirklich ans Revers heften soll.

Was sonst? Für die Schüler und Eltern im Freistaat Bayern beginnen am kommenden Freitag die Sommerferien (Lehrer arbeiten meist noch etwas länger). In anderen Bundesländern gehen die Ferien schon wieder zu Ende. Es lebe der deutsche Föderalismus.

© SZ vom 23.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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