Was kommt:Alles Walzer

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Eine gewisse Weltläufigkeit ist in ihrem Job hilfreich: Irene Taussig-Wulff wurde in Kolumbien geboren und hat in Wien Lebensmitteltechnologie studiert. Sie weiß, dass man in Kolumbien anderes Essen schätzt als in Nigeria oder Deutschland. (Foto: oh)

Österreichs oberster Tanzlehrer spricht über Statussymbole und der Ökonom Dennis Snower zieht Bilanz: Was die Woche bringt.

Von Marc Beise

All die Firmen, die ihre selbstfahrenden Autos in Kalifornien testen, können ihre Namen gar nicht groß genug auf die Wagen schreiben. Zoox ist da anders. Nichts deutet darauf hin, dass jemand so verrückt ist, seine autonomen Fahrzeuge ausgerechnet in der Innenstadt von San Francisco zu testen, wo der Verkehr sogar Menschen überfordert. Überhaupt ist Zoox ein mysteriöses Unternehmen, Journalisten hielt man bisher auf Distanz. Aber die großen Konkurrenten Google, GM und Tesla blicken nervös auf Zoox, und Silicon-Valley-Korrespondent Malte Conradi weiß, warum.

Die Woche beginnt aber mit Dennis Snower, einem klugen Ökonomen und feinen Herrn. 14 Jahre lang war der Amerikaner in Deutschland Präsident des traditionsreichen Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel, soeben ist er aus dem Amt verabschiedet worden. Im Montagsinterview zieht er Bilanz und macht, was er immer tut: Klugen Rat geben.

Um verschiedene Geschmäcker geht es dann im Mittwochsporträt. Irene Taussig-Wulff wollte schon als Kind gern Forscherin werden. Heute entwickelt sie Fertiggerichte für Nestlé, den größten Lebensmittelkonzern der Welt. Um herauszufinden, was gut ankommt, reist sie um den Globus und schaut den Menschen in die Töpfe. Merke: Bis aus einer Idee ein Maggi- oder Buitoni-Gericht wird, muss viel passieren.

In der tiefen nordhessischen Provinz kämpft ein Städtchen um seine Zukunft. Nicht einfach für einen Ort, der zwar prächtige alte Gebäude hat, aber weder über einen Autobahnanschluss noch große Arbeitgeber verfügt. Dank einer außergewöhnlichen Liebe von Niederländern zu deutschen Fachwerkhäusern kann sich die ehemalige Hafenstadt an der Werra gegen Abwanderung und Verfall stemmen. Der Report am Samstag über die Frage, was man anderswo von Wanfried lernen kann.

Im Samstagsessay beschäftigt sich Vivien Timmler mit der Frage, wie wir mit dem wachsenden Berg an Plastikmüll umgehen können. Jeder Deutsche wirft im Jahr 220 Kilo Plastikverpackungen in die Tonne - dabei wäre ein Großteil davon verzichtbar. Die Deutschen haben sich einen Konsum angewöhnt, der die ökologischen Folgen ausblendet, teils aus Unwissenheit, teils aus Bequemlichkeit. Statt auf politische Initiativen zu warten und zu hoffen, dass freiwillige Selbstverpflichtungen greifen, muss jeder einzelne Konsument handeln.

Die SZ-Autoren Elisabeth Gamperl und Martin Langeder haben in Wien Thomas Schäfer-Elmayer getroffen, der die wohl berühmteste Tanzschule Österreichs leitet. Der Experte für den formvollendeten Wiener Walzer ist auch Autor von neun Benimm-Ratgebern. Im "Reden wir über Geld" am Freitag spricht er über Statussymbole und darüber, was er Häftlingen in Gefängnissen beibringt.

Was noch? Apropos "Reden wir über Geld", das größte und nachhaltigste Erfolgsformat des Wirtschaftsteils seit mehr als zehn Jahren. Ein großformatiges Buch über die besten Interviews der Anfangsjahre gibt es im Buchhandel, nun folgt zeitgemäß ein digitaler Aufschlag. Ab sofort gibt es alle Folgen der erfolgreichen Interviewreihe aus dem Jahr 2018 zum Nachlesen, gebündelt in einer digitalen Sonderausgabe. Lohnt sich garantiert!

© SZ vom 16.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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