Vorschau:Was kommt

Lesezeit: 2 min

Ökonomenporträts jetzt auch als Buch - und eine neue Geldserie über das Leben der Deutschen in den Zeiten niedriger Zinsen.

Von marc beise

Immer dienstags wird es grundsätzlich im Wirtschaftsteil. "Denk doch, was du willst" heißt die Serie über junge, kluge, deutsche Ökonomen, die die Zunft prägen und für einen Generationenwechsel stehen. Viele von ihnen sind in der Öffentlichkeit kaum bekannt, dafür forschen sie auf höchstem internationalen Niveau. 36 Ökonomen stellt die Süddeutsche Zeitung insgesamt vor, in der kommenden Woche ist Nummer 26 dran: Davide Cantoni. Der Münchner Wirtschaftshistoriker erforscht, wie sich Gesellschaften entwickeln. Er setzt dabei auf Daten statt auf Theorien, arbeitet mit Kollegen aus der ganzen Welt zusammen. Langfristig sieht er keine Trennlinie zwischen Ökonomie und Politikwissenschaft. Das würde so nicht jeder von den Alten unterschreiben, die heute noch in der Öffentlichkeit das Sagen haben. "Mich interessiert, wie sich Gesellschaften organisieren und sich weiterentwickeln", beschreibt Cantoni den roten Faden seiner Forschung. Der Cantoni-Text und die 35 anderen Porträts erscheinen samt Kurzessays aus der SZ-Redaktion auch als Buch ().

Was soll ich nur machen? Das ist eine der Redaktion häufig gestellte Frage von Sparern und Anlegern in Zeiten des Niedrigzinses. Immer wieder erklären und bewerten wir das Geschehen am Finanzmarkt, aber den Lesern kann es, wie wir wissen, nie genug sein. Was wird aus meinem Geld? Wie kann ich fürs Alter vorsorgen? Das treibt die Bürger um wie kaum ein anderes Thema. Am kommenden Samstag beleuchten wir die Nöte der Bürger im Zeitalter des leichten Geldes aus historisch-analytischer Sicht - zugleich Auftakt zur neuen Geldserie.

Immer montags, an dem Platz, an dem wir nun über viele Wochen Fintechs vorgestellt haben (also neue Finanzfirmen, die ihr Geschäftsmodell in der Digitalisierung gefunden haben und die etablierten Institute angreifen), werden wir uns nun den Auswirkungen des Niedrigzinses widmen. Und zwar erzählt jeweils am Beispiel eines Protagonisten, der (oder die) berichtet, wie ihn die niedrigen Zinsen treffen und welche Lösungsansätze er gefunden hat: ein Häuslebauer, der Vertreter einer landwirtschaftlichen Genossenschaft, ein Stadtkämmerer, ein Stifter, ein Vereinsmitglied, Vertreter aus der Immobilienindustrie, Vermögensverwalter (reiche Kunden), Kundenberater (einfache Kunden), Schuldenberater, ein Versicherungskunde, ein Niedrigverdiener, der vergleichsweise wenig betroffen ist.

Was noch? An diesem Samstag vor 700 Jahren, am 14. Mai 1316, wurde in Prag der spätere Kaiser Karl IV. geboren, einer der einflussreichsten Herrscher des Spätmittelalters. Zeitgenossen beschrieben ihn als besonnen und nüchtern, als eiskalten Realisten und Pragmatiker. Da schwang ein wenig Enttäuschung durch, ein wenig visionärer hätte es gerne sein dürfen. Denkt auch heute mancher bei manchem

Politiker.

© SZ vom 14.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: