Wirtschaft kompakt:Reiche Ernte in Wolfsburg

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Die Mitarbeiter der westdeutschen VW-Werke bekommen 3,2 Prozent mehr Gehalt - und einen üppigen Sonderzuschlag. Außerdem: Europäer und Amerikaner bauen eine gewaltige Rakete. Das Wichtigste in Kürze.

Die Löhne der 100.000 Beschäftigten der westdeutschen VW-Werke steigen zum 1. Mai um 3,2 Prozent. Darauf haben sich Volkswagen und die IG Metall in der Nacht zum Dienstag in den Verhandlungen über den VW-Haustarifvertrag geeinigt.

Bei Volkswagen forderten die Gewerkschaften sechs Prozent mehr Lohn - am Ende sprangen 3,2 Prozent heraus. (Foto: dapd)

Der Tarifabschluss sieht zudem für die Monate Februar bis April eine Einmalzahlung von ein Prozent eines Jahresgrundentgeltes oder mindestens 500 Euro vor. Der neue Entgelttarifvertrag habe eine Laufzeit von 16 Monaten, teilten die Tarifpartner mit.

Die Gewerkschaft war mit einer Forderung von sechs Prozent mehr Lohn für zwölf Monate in die Verhandlungen gegangen. Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt 2,9 Prozent plus Einmalzahlung für 23 Monate angeboten.

VW steht derzeit gut da. Der Autobauer profitiert von der hohen Nachfrage vor allem in China und den USA, in Deutschland werden Sonderschichten gefahren. Auf absehbare Zeit will der Konzern den japanischen Rivalen Toyota als Automobilhersteller Nummer eins ablösen. Das Management hatte jedoch argumentiert, es gebe im globalen Wettbewerb dennoch große Risiken. Die Lage könne sich jederzeit ändern.

Der europäische Flugzeugkonzern EADS und der US-Raketenbauer Alliant Techsystems wollen einem Zeitungsbericht zufolge gemeinsam eine Rakete entwickeln. Die Zusammenarbeit solle an diesem Dienstag bekanntgegeben werden, berichtete das Wall Street Journal.

Geplant sei der Bau einer 90-Meter-Rakete, die US-Astronauten sowie Ladung für wissenschaftliche Zwecke ins All befördern soll. Die Luft- und Raumfahrtbehörde Nasa müsse aber noch überzeugt werden, das US-europäische Projekt aus seinem 200-Millionen-Dollar schweren Topf zur Förderung der bemannten, kommerziellen Raumfahrt zu unterstützen, berichtete das Blatt.

Die geplante Rakete wäre fast doppelt so groß wie zuletzt die Ariane 5. EADS und Alliant waren zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Der Münchner Autokonzern BMW ist mit einem kräftigen Absatzplus in das neue Jahr gestartet. Die weltweiten Auslieferungen an Kunden stiegen im Januar gegenüber dem Vorjahr um 28 Prozent auf 105.177 Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce, wie BMW mitteilte. Für die kommenden Monate erwarte der DAX-Konzern weiterhin deutliche Zuwachsraten, sagte Vertriebschef Ian Robertson. In der zweiten Jahreshälfte werde das Wachstumstempo aber aufgrund von Basiseffekten etwas moderater ausfallen.

2011 strebt BMW einen Absatzrekord von über 1,5 Millionen Fahrzeugen an. Bei der Marke BMW seien die Verkäufe im Januar um 30 Prozent auf 90.841 Fahrzeuge gestiegen, teilte der Konzern weiter mit. Auch die Marke Mini habe im Januar den Wachstumskurs fortgesetzt und mit 14.126 Einheiten 15,8 Prozent mehr Autos als im entsprechenden Vorjahresmonat verkauft.

In Europa verkaufte BMW weiteren Angaben zufolge 19,3 Prozent mehr Fahrzeuge als im Januar 2010. In Deutschland hätten die Zulassungen der BMW Group um 30,9 Prozent zugelegt. Kräftige Zuwächse seien darüber hinaus in den USA und China verzeichnet worden.

© sueddeutsche.de/dpa/hgn/aum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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