Verhandlungen mit Banken:Milliardär Merckle gibt alles

Der in erhebliche Finanznot geratene Unternehmer Adolf Merckle bietet "erhebliche Sicherheiten" aus dem privaten Vermögen an - und kommt doch nicht voran.

Der in Finanznöte geratene schwäbische Unternehmer Adolf Merckle ist bis Montagabend in den Kreditverhandlungen mit seinen Banken zu keinem erfolgreichen Abschluss gekommen.

Adolf Merckle ist "weiterhin bereit, gemeinsam mit den Banken in diesen schwierigen Zeiten eine Lösung für diese Finanzsituation zu erarbeiten". (Foto: Foto: dpa)

"Die Familie Merckle hat erhebliche Sicherheiten und Assets aus ihrem privaten Vermögen angeboten. Wir sind weiterhin bereit, gemeinsam mit den Banken in diesen schwierigen Zeiten eine Lösung für diese Finanzsituation zu erarbeiten", erklärte Merckles Sohn Ludwig in einer Mitteilung am späten Montagabend.

Der Liquiditätsengpass der Merckle gehörenden VEM Vermögensverwaltung, der sich aus Verlusten im Wertpapiergeschäft und Spekulationen mit VW-Aktien ergab, könne kurzfristig nur durch die Mitwirkung der Banken ausgeglichen werden.

Stillhalteabkommen endet um Mitternacht

Das Stillhalteabkommen, das VEM mit rund 30 Banken geschlossen hat, endet am Dienstag um 24 Uhr.

Die Banken drängen Merckle zufolge auf einen Verkauf des Generikaherstellers Ratiopharm oder anderer Beteiligungen.

Unterdessen hat Baden-Württemberg am Montag bekräftigt, eine Bürgschaft des Landes für Merckle, laut letzten Schätzungen des Wirtschaftsmagazin Forbes der fünftreichste Deutsche, sei nicht geplant.

"Es gibt keine Bürgschaft des Landes für das Haus Merckle", sagte der baden-württembergische Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP) am Montag. In die Bemühungen zur Stabilisierung der Merckle-Gruppe sei auch die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) involviert. Es sei denkbar, dass sie Merckle einen Kredit gebe.

© sueddeutsche.de/Reuters/hgn/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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