Verdacht auf Insiderhandel:Freenet-Chef angeklagt

Nachdem er sich kürzlich noch gegen die Großaktionäre Drillisch und United Internet durchgesetzt hatte, gibt es für Freenet-Chef Spoerr nun neuen Ärger. Der Manager muss vor Gericht.

Der Telekom-Anbieter Freenet kommt nicht zur Ruhe. Gerade hatte sich Konzernchef Eckhard Spoerr auf einer turbulenten Hauptversammlung gegen die kritischen Großaktionäre Drillisch und United Internet durchgesetzt - nun droht dem Unternehmenschef schon wieder Ärger.

Freenet-Chef Spoerr: Angeklagt wegen des Verdachts auf Insiderhandels. (Foto: Foto: ddp)

Einem Medienbericht zufolge werden Spoerr und Finanzvorstand Axel Krieger vor Gericht gezerrt. Die beiden Manager müssen sich wegen des Verdachts auf Insiderhandel vor Gericht verantworten.

Das Landgericht Hamburg habe die Anklage der Staatsanwaltschaft in vollem Umfang zur Hauptverhandlung zugelassen, zitierte die Financial Times Deutschland eine Gerichtssprecherin. Einen Termin für die mündliche Verhandlung gebe es noch nicht.

Den beiden Freenet-Managern wird ein Verstoß gegen das Wertpapierhandelsgesetz vorgeworfen, wonach es verboten ist, mit Insiderwissen Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen.

Ausreichende Verdachtsmomente

Mit der Eröffnung der Hauptverhandlung stellt das Gericht der Zeitung zufolge fest, dass es die beiden Angeschuldigten für hinreichend verdächtig hält, den Insiderhandel begangen zu haben. Beweisanträge der Verteidigung, die das Gericht umstimmen sollten, seien abgelehnt worden, sagte die Sprecherin. Insiderhandel wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe geahndet.

In dem Ermittlungsverfahren ging es um die Frage, ob Spoerr und Krieger im Jahr 2004 unter unrechtmäßigen Umständen Aktien aus umgewandelten Aktienoptionen verkauft haben. Nach früheren Angaben aus dem Manager Magazin sollen Spoerr und Krieger auf diese Weise jeweils rund eine Million Euro verdient haben. Spoerr hatte die Anschuldigungen in der Vergangenheit zurückgewiesen.

"Die Vorwürfe sind unbegründet und wir werden uns dagegen verteidigen", sagte auch eine Freenet-Sprecherin.

© sueddeutsche.de/dpa-AFX/tob/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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