USA:Viele neue Jobs

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Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt: Auch diese Arbeiter in Texas steigern das amerikanische Bruttoinlandsprodukt. (Foto: Spencer Platt/Getty Images)

Die Konjunktur in der größten Volkswirtschaft der Welt könnte stärker wachsen als bislang gedacht.

Die US-Wirtschaft hat im Juni mehr Jobs geschaffen als erwartet. Landesweit kamen außerhalb der Landwirtschaft nach Angaben des US-Arbeitsministeriums von Freitag 850 000 Stellen hinzu. Die Arbeitslosenquote stieg demnach gegenüber dem Vormonat dennoch leicht um 0,1 Punkte auf 5,9 Prozent, wie das Ministerium mitteilte.

Die Daten vom Arbeitsmarkt der größten Volkswirtschaft der Welt werden an den Börsen weltweit stets aufmerksam studiert. Finanzanalysten hatten nur mit einem Zuwachs von im Schnitt 720 000 Stellen gerechnet. Besonders viele Stellen seien im Freizeit- und Gastgewerbe, im Erziehungswesen sowie im Einzelhandel hinzugekommen, hieß es. Bei der Arbeitslosenquote hatten Analysten im Schnitt mit einen Rückgang auf 5,6 Prozent gerechnet.

Im April hatte es einen herben Dämpfer gegeben: Außerhalb der Landwirtschaft kamen lediglich 266 000 Stellen hinzu. Experten hatten mit einem Zuwachs von einer Million gerechnet. Im Mai besserte sich die Lage dann - mit einem Plus von 559 000 Stellen, viele davon im Gastgewerbe, hießt es. US-Präsident Joe Biden hatte angesichts der Mai-Zahlen von "großartigen Nachrichten" gesprochen - und von "historischen Fortschritten" auf dem Weg aus der Wirtschaftskrise.

Die Pandemie hatte die US-Wirtschaft hart getroffen: Die Beschäftigung brach im Frühjahr 2020 im Rekordtempo ein. Seitdem erholt sich der Arbeitsmarkt zwar, allerdings sind immer noch viele Amerikaner ohne Job.

Schon vor Bekanntgabe der Arbeitsmarktzahlen hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognose für die USA in diesem Jahr deutlich auf 7,0 Prozent angehoben - und zwar wegen der beispiellosen fiskalischen und geldpolitischen Unterstützung.

Im April war der IWF noch von einem Wirtschaftswachstum von 4,6 Prozent ausgegangen. Die revidierte Prognose stelle das schnellste Wachstumstempo in einer Generation in den USA dar, teilte der IWF am Donnerstag in seiner jährlichen Bewertung der Wirtschaftspolitik der USA mit. Die Prognose für das Wachstum der Wirtschaftsleistung (BIP) im kommenden Jahr hob der IWF auf 4,9 Prozent an, im April war er noch von 3,5 Prozent ausgegangen.

Der Prognose liegt laut IWF die Annahme zugrunde, dass der US-Kongress die Pläne der Regierung für Infrastrukturmaßnahmen, Sozialausgaben und Steuern in diesem Jahr in ähnlicher Größe und Zusammensetzung verabschieden wird wie die ursprünglichen Vorhaben. "Die Indikatoren deuten darauf hin, dass weiterhin eine erhebliche Arbeitsmarktlücke besteht, die als Sicherheitsventil dienen sollte, um den zugrunde liegenden Lohn- und Preisdruck zu dämpfen", erläuterte der IWF.

© SZ vom 03.07.2021 / dpa, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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