USA:GM und Ford setzen auf Geländewagen

In der Pkw-Branche gilt die Faustregel: kleines Auto, kleine Rendite - großes Auto, große Rendite. Amerikas Konzerne wissen das, und stellen sich strategisch darauf ein, zum Beispiel mit Pickups.

Weniger klassische Limousinen, mehr Gelände- und Pritschenwagen: Die US-Autobauer General Motors und Ford wollen stärker vom Trend zu großen Fahrzeugen profitieren. Weil die immer beliebter werdenden SUVs und Pickups höhere Renditen versprechen, nehmen die Hersteller dafür hohe Anlaufbelastungen in Kauf. Bei General Motors brach im Startquartal 2018 der Nettogewinn um fast 60 Prozent auf 1,05 Milliarden Dollar ein. Der Modellwechsel bei Kleinlastern mit offener Ladefläche führte zu Produktions- und Umsatzrückgängen. 2018 dürfte der Gewinn weitgehend stagnieren, bekräftigte GM. Ab 2019 sollen die neuen Modelle dann für Schub sorgen. Ford kündigte an, mehrere Modelle aus dem Programm zu werfen und den Sparkurs zu verschärfen.

In die Entwicklung traditioneller Limousinen soll in Nordamerika kein Geld mehr gesteckt werden. Ford-Chef Jim Hackett sprach von einer "grundlegenden Neuorientierung". "Wir werden den gesunden Teil unserer Geschäfte hegen und pflegen." Von Randbereichen werde sich Ford dagegen trennen. Der zweitgrößte US-Hersteller nach General Motors steht schon länger unter Druck von Investoren, profitabler zu werden.

In der Pkw-Branche gilt die Faustregel: kleines Auto, kleine Rendite - großes Auto, große Rendite. Die weltweit wachsende Beliebtheit ausladender Modelle mit hoher Sitzposition, viel Platz und allerlei teurer Ausstattung spielt den Herstellern in die Hände und bringt Geld für die Erforschung von Zukunftstechnologien wie dem automatisierten Fahren.

© SZ vom 27.04.2018 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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