US-Versicherer AIG:Millionen für Pleite-Manager

180 Milliarden Dollar Staatshilfe hat AIG kassiert - sonst wäre der Versicherer pleite gegangen. Trotzdem erhalten die Manager jetzt Millionen-Boni mit Zustimmung der Regierung.

Die Firma lebt und überlebt nur auf Staatskosten, doch die Führungsetage soll Millionen kassieren - abgenickt von der Regierung selbst. Der größtenteils verstaatlichte US-Versicherer AIG steht Kreisen zufolge kurz vor der Ausschüttung von Boni in Millionenhöhe an Dutzende Manager.

AIG gehört größtenteils dem Staat, nachdem der 180 Milliarden Dollar in die Rettung des Versicherers gesteckt hat. Die Manager erhalten trotzdem Boni in Millionenhöhe. (Foto: Foto: dpa)

Der Konzern habe über die am 15. Juli fälligen Sonderzahlungen bereits mit dem sogenannten Gehälter-Zar Kenneth Feinberg gesprochen, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. AIG wollte sich dazu nicht äußern. Feinberg wurde im Zuge der Finanzkrise von der US-Regierung zum Oberaufseher über die Managergehälter ernannt.

In den USA hatten Bonuszahlungen von AIG im März einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Damals zahlte der ehemals weltgrößte Versicherungskonzern Boni in Höhe von 165 Millionen Dollar an Manager einer Sparte aus, die für einen Großteil des Minus von 99 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr verantwortlich ist.

180 Milliarden Dollar vom Staat

AIG hat von der Regierung in Washington Hilfen von mehr als 180 Milliarden Dollar bekommen, um sein Überleben zu sichern.

Der Staranwalt Feinberg soll die 100 höchsten Bezüge in Firmen überprüfen, die Staatshilfen in Milliardenhöhe erhalten. Dazu zählten unter anderem die Chefs des Autokonzerns General Motors und der Bank of America. Feinberg könnte so bei den betroffenen Firmen die Gehälter der jeweils fünf ranghöchsten Manager ablehnen.

© sueddeutsche.de/Reuters/kfa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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