Untersuchung wegen Betrugs:Freispruch für Goldman Sachs

Die Investmentbank muss vorerst keine Strafen wegen krummer Geschäfte während der US-Finanzkrise mehr fürchten. Der Senat hatte Goldman vorgeworfen, die eigenen Kunden getäuscht zu haben. Das US-Justizministerium konnte keine Belege dafür finden.

Lange Zeit stand Goldman Sachs im Zentrum der Kritik von US-Politikern, wenn es um die Verfehlungen und Auswüchse der Wall Street ging. Die aktuelle Mitteilung des US-Justizministeriums kann die Bank deshalb als Erfolg für sich verbuchen: Demnach muss Goldman wegen seiner Geschäfte zu Zeiten der Finanzkrise keine Strafverfolgung fürchten. Es gebe keine Basis für ein strafrechtliches Vorgehen gegen die Bank oder ihre Mitarbeiter, erklärte das Ministerium.

Ein Senatsausschuss hatte der Investmentbank im vergangenen Jahr krumme Hypotheken-Deals vorgeworfen. Der in der Sache federführende demokratische Senator Carl Levin hatte dem Geldhaus und seinem Chef Llyod Blankfein wiederholt "dreckige Geschäfte" unterstellt. In einem 639 Seiten langen Senatsbericht aus dem April 2011 wird Goldman beschuldigt, sich auf Kosten seiner eigenen Kunden bereichert zu haben. Die Autoren hatten das Justizministerium zu Ermittlungen gedrängt.

Der zentrale Vorwurf: Die Bank sollen ihren Klienten Hypothekenpapiere angedreht haben, die sie als Ramsch beurteilt - und gegen die Goldman selbst gewettet hat. Ähnliche Vorwürfe hatte schon die US-Börsenaufsicht SEC vor gut zwei Jahren erhoben. Goldman zahlte damals 550 Millionen Dollar. Die Bank räumte ein, Investoren bei einem bestimmten Deal unzureichend informiert zu haben.

Bei einem anderen Hypotheken-Geschäft im Wert von 1,3 Milliarden Dollar hat die SEC ihre Nachforschungen dagegen vor wenigen Tagen ohne Ergebnis eingestellt, wie aus dem aktuellen Quartalsbericht von Goldman hervorgeht ( PDF). "Wir sind glücklich, dass diese Sache hinter uns liegt", erklärte ein Sprecher der Bank daraufhin.

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