Unternehmertum:Weniger Geld für Start-ups

Nach einem Rekordjahr müssen deutsche Start-ups einen Einbruch bei den Geldspritzen von Investoren verkraften. Die Wachstumsfirmen sammelten im ersten Halbjahr gut sechs Milliarden Euro Risikokapital ein - 20 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (7,6 Mrd.). Damit erlebten die hiesigen Start-ups aber immer noch das zweitbeste erste Halbjahr überhaupt, zeigt eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Die Zahl der Finanzierungsrunden fiel um sieben Prozent auf 549, blieb aber über dem Niveau der Jahre vor 2021. "Es ist immer noch viel Liquidität im Markt, Investoren schauen aber genauer, wo sie investieren", sagte EY-Partner Thomas Prüver. Geopolitische Konflikte, die Zinswende und unklare Konjunkturaussichten führten zu einer großen Unsicherheit, die in den Zahlen des ersten Halbjahres möglicherweise noch nicht ganz abgebildet sei. Start-ups sind auf Investoren wie Wagniskapitalfonds oder Konzerne angewiesen, da sie anfangs keine Gewinne schreiben. Solche Wachstumsfirmen haben in der Pandemie davon profitiert, dass die Digitalisierung einen Schub bekam - etwa beim Online-Shopping, Finanzgeschäften oder Essenslieferungen. 2021 sammelten hiesige Start-ups laut EY die Rekordsumme von 17,4 Milliarden Euro ein.

© SZ vom 16.07.2022 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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