Türkei:Peters Werbetour

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Zuletzt gab es große Turbulenzen, jetzt will Wirtschaftsminister Peter Altmaier die Beziehungen zur Türkei wieder verbessern.

Deutschland und die Türkei sehen trotz anhaltender Probleme großes Potenzial für einen Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte am Donnerstag in Ankara nach einem Treffen mit dem türkischen Finanzminister Berat Albayrak, es habe schwierige Momente in den deutsch-türkischen Beziehungen gegeben. Die Bundesregierung aber sei entschlossen, die Beziehungen zu verbessern. Es gebe eine gute Basis für den Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, etwa bei erneuerbaren Energien, bei der Infrastruktur oder im Handel. Die Türkei sei wichtig für die Stabilität in der Region.

Altmaier betonte zudem auf eine Frage zur Menschenrechtslage in der Türkei, Berlin setze sich "weltweit" für die Einhaltung der Menschenrechte und Pressefreiheit ein. Es gebe aber auch Fragen, die man sinnvollerweise "unter Freunden" bespreche und nicht in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiere.

Albayrak sagte, die Türkei wolle eine neue Phase in den Beziehungen mit Deutschland eingehen. Die Bundesrepublik sei der größte Handelspartner der Türkei. Es gebe viele Möglichkeiten, den Handel auszubauen. "Dass Herr Altmaier heute mit hochrangigen Geschäftsführern von mehr als 30 sehr wichtigen deutschen Firmen hier ist, ist ein sehr, sehr wichtiges Zeichen dafür." Der Finanzminister sprach von einem "wichtigen Tag" der deutsch-türkischen Beziehungen. Wir erwarten, dass so eine große und starke wirtschaftliche Zusammenarbeit auch eine viel stärkere und eine von gegenseitigem Verständnis und gesundem Menschenverstand gelenkte politische Zusammenarbeit mit sich bringt", sagte Albayrak. "Ich glaube, dass uns in nächster Zukunft auch in diesem Bereich eine viel konstruktivere Phase erwartet." Deutsche Firmen halten sich mit Investitionen in die Türkei zurück. Der Industrieverband BDI hatte das Land aufgefordert, zu Rechtsstaatlichkeit und Pressefreiheit zurückzukehren, um das Vertrauen von Investoren zu gewinnen. Auf eine Frage, welche Schritte die Türkei unternehmen wollen, sagte Albayrak, die Türkei habe einen Putschversuch hinter sich und sei im Kampf gegen den Terrorismus. Die türkische Zentralbank hatte im September angesichts des Verfalls der Lira und des Anstiegs der Inflation nach monatelanger Untätigkeit den Leitzins um 625 Basispunkte auf 24 Prozent angehoben.

© SZ vom 26.10.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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