Trotz Pleite:Millionen für BenQ-Manager

Spitzenmanager des insolventen Handy-Herstellers BenQ Mobile haben trotz der Pleite ihres Unternehmens hohe Prämienzahlungen erhalten.

Markus Balser

Wie die Süddeutsche Zeitung am Freitag aus Unternehmenskreisen erfuhr, hat eine mittlere zweistellige Zahl von Führungskräften insgesamt einen Bonus von mehreren Millionen Euro erhalten. Den Angaben zufolge wurden Teile fast zeitgleich mit dem Insolvenzantrag des Unternehmens Ende September ausgezahlt.

Es habe sich um so genannte Bleibeprämien gehandelt, heißt es aus Unternehmenskreisen von BenQ Mobile und Siemens weiter.

Die Prämien seien von Siemens und BenQ für die zentralen Führungskräfte ausgehandelt und gezahlt worden, um sie nach der Übernahme der ehemaligen Siemens-Sparte durch BenQ im Unternehmen zu halten.

Laut Insolvenzverwalter keine Unregelmäßigkeiten

Sprecher von Siemens und BenQ Mobile wollten die Zahlung nicht kommentieren. Insolvenzwerwalter Martin Prager ließ lediglich mitteilen, er habe bislang keine Unregelmäßigkeiten feststellen können.

Nach hohen Verlusten musste BenQ Mobile Ende September Insolvenz anmelden. Die Pleite war auch ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten.

Anlass von Ermittlungen waren Vorwürfe, das Management habe einige Wochen vor der Pleite von Finanzproblemen erfahren, diese aber verschwiegen.

Mehrere Ex-Mitarbeiter hatten Strafanzeige gegen den zurückgetretenen Firmenchef Clemens Joos und andere Manager gestellt. Dies werde im Zusammenhang mit Ermittlungen geprüft, erklärte die Staatsanwaltschaft zu Wochenbeginn.

© SZ vom 02.12.06 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: