Trauerfeier für Berthold Beitz:Bundespräsident Gauck würdigt den "Jahrhundertmann"

An diesem Donnerstag wäre Berthold Beitz 100 Jahre alt geworden. 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport sind deshalb in die Essener "Villa Hügel" gekommen, um des Ende Juli gestorbenen Firmenpatriarchen zu gedenken. Auch Bundespräsident Gauck gehörte zu den Ehrengästen.

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An diesem Donnerstag wäre Berthold Beitz 100 Jahre alt geworden. 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport sind deshalb in die Essener "Villa Hügel" gekommen, um des Ende Juli gestorbenen Firmenpatriarchen zu gedenken. Auch Bundespräsident Gauck gehörte zu den Ehrengästen. Bis zu seinem Tode war Berthold Beitz Chef der mächtigen Krupp-Stiftung, Anfang August wurde er im Kreise seiner Familie beigesetzt. Er galt als einer der wichtigsten Manager der deutschen Nachkriegsgeschichte und als starker Mann des größten deutschen Stahlkonzerns. "Beitz hat das letzte Wort", hatte es bei Thyssen-Krupp stets geheißen.

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Etwa 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport sind an diesem Donnerstag in die Villa Hügel in Essen geladen. In der Essener Hauptverwaltung des Konzerns wird die Trauerfeier auf einer Großbildleinwand übertragen. Die weltweit etwa 150.000 Beschäftigten verfolgten die Gedenkstunde via Internet.

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Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger bezeichnet den Verstorbenen als "außergewöhnlichen Menschen". "Die Legende, der Mythos war höchst lebendig. Er wusste, was wichtig ist. Er kannte die Verantwortung und er nahm sie wahr", so Hiesinger.

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Zu den Rednern gehört auch Joachim Gauck. Er würdigt Beitz als "Jahrhundertmann", der ein Vorbild für die junge Generation sei. "Ich wünsche jungen Führungskräften mehr Mut, mehr Verantwortungsbewusstsein, mehr Beitz", sagt der Bundespräsident. Gauck erinnert auch an die Verdienste von Beitz bei der Rettung von Juden vor der Deportation durch die Nationalsozialisten. Es existiere wohl kein Nachruf, in dem der Mut der frühen Jahre unerwähnt geblieben wäre, sagt der Bundespräsident.

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Präsidenten unter sich: Auch Richard von Weizsäcker, der das höchste Amt in der Bundesrepublik von 1984 bis 1994 innehatte, war zur Trauerfeier geladen.

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Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) würdigt den Einsatz von Beitz für eine funktionierende Sozialpartnerschaft. "Ich glaube, wir tun gut daran, wenn wir sein Vermächtnis annehmen und gut hüten", sagt sie. "Berthold Beitz hat Geschichte geschrieben und er ist Teil der Geschichte unseres Landes", so Kraft.

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Zum Abschluss der Trauerfeier erwies auch der Holocaust-Überlebende Jurek Rotenberg dem Verstorbenen mit einem Zitat des römischen Dichters Horaz die letzte Ehre. Mit den Worten "Non omnis moriar" (Ich werde nicht ganz sterben) erinnerte er an die Taten des Mannes, dem er sein Leben verdankt. Beitz hatte den damals 14-Jährigen und andere jüdische Einwohner der polnischen Stadt Boryslaw im Zweiten Weltkrieg gerettet. Erst im Frühjahr dieses Jahres hatte es ein Wiedersehen zwischen beiden gegeben.

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Der 1913 in Zemmin im heutigen Mecklenburg-Vorpommern geborene Beitz kam im Jahr 1953 nach Essen. Als Generalbevollmächtigter und Aufsichtsratsvorsitzender baute er das Unternehmen Krupp nach dem Zweiten Weltkrieg wieder mit auf und wandelte nach dem Tod Alfried Krupps das Familienvermögen in eine Stiftung um. Für sein gesellschaftliches Engagement wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, darunter dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

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