Tourismus:Tui spürt die Boeing-Krise

Das Flugverbot für den Unglücksflieger Boeing 737 Max trübt weiterhin das Geschäft des weltweit größten Reisekonzerns Tui. "Der Ausfall bedeutet einen enormen wirtschaftlichen Schaden", sagte Tui-Chef Fritz Joussen bei der Hauptversammlung in Hannover. Hoffnung macht Tui dagegen der Reiseabsatz im Sommer, der nach der Insolvenz des Rivalen Thomas Cook deutlich steigen soll. Die Boeing-Krise belaste den Tui-Konzern in diesem Jahr mit rund 350 Millionen Euro, sagte Joussen. Im vergangenen Geschäftsjahr waren es etwa 300 Millionen Euro. "Das sind sehr hohe Werte, sie liegen aber für dieses Jahr innerhalb unserer Prognose." Derzeit werde mit Boeing über Schadenersatz verhandelt.

Besserung ist bei den Fliegern noch nicht in Sicht. "Wir erwarten in diesem Geschäftsjahr keine Auslieferung der Max-Jets mehr", sagte Joussen. Bis zu 34 Flugzeuge des Typs 737 Max müsse Tui in diesem Jahr ersetzen. Der Tui-Chef sicherte aber zu: "Wir fliegen unseren Flugplan und streichen keine Flüge." Die Buchungen zeigten, dass das operative Geschäft nach der Insolvenz von Thomas Cook gut laufe. "Alleine bei den wichtigen Sommerbuchungen wachsen wir derzeit mit 14 Prozent." Nach dem Cook-Aus habe Tui "praktisch sofort deren Hotels in unser Programm aufgenommen". Der Januar 2020 sei zudem "der mit Abstand beste Buchungsmonat der Firmengeschichte" gewesen, sagte Joussen.

© SZ vom 12.02.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: