Teuerungsrate auf Rekordtief:Deutschland im Billig-Wahn

Lesezeit: 1 min

Schrumpfende Wirtschaft, schrumpfende Preise: Die Inflation fällt auf das niedrigste Niveau seit zehn Jahren. Was günstiger wurde - und was teurer.

Die Wirtschaftskrise zieht die Preise nach unten. Vor allem der drastisch gesunkene Ölpreis ist Schuld daran, dass sich die Teuerungsrate immer deutlicher der Null-Prozent-Marke nähert. Im März ist die Inflation auf den niedrigsten Stand seit 1999 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag sie nur noch bei 0,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Viele Lebensmittel sind günstiger geworden - und ebenso Ölprodukte: Die Inflationsrate ist auf 0,5 Prozent gefallen. (Foto: Foto: dpa)

Zuletzt hatte die Rate im Juli 1999 bei 0,5 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Vormonat gingen die Verbraucherpreise im März sogar leicht um 0,1 Prozent zurück.

Preisverfall bei Ölprodukten

Die Statistiker führten die niedrige Inflation vor allem auf die stark gesunkenen Preise für Mineralölprodukte und einige Lebensmittel zurück.

Besonders deutlich wurde der Preisverfall bei Ölprodukten. Verbraucher bezahlten für leichtes Heizöl im März 36,3 Prozent und für Sprit 18,0 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Ohne Einrechnung der Mineralölprodukte hätte die Inflationsrate mit 1,7 Prozent deutlich höher gelegen.

Allerdings mussten Gas- und Stromkunden dem Bundesamt zufolge tiefer in die Tasche greifen: Beim Gas kletterten die Preise um 17,9 Prozent, beim Strom um 6,4 Prozent. Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme verteuerten sich im März um 14,7 Prozent.

Günstige Lebensmittel

Auch Lebensmittel waren deutlich günstiger. Im März wurden fast alle Molkereiprodukte billiger angeboten als im Vorjahr, vor allem Quark mit einem Minus von 24,5 Prozent und Sahne mit minus 22,7 Prozent. Der Butterpreis gab im Schnitt um 18,7 Prozent nach.

Teurer waren vor allem Gemüse, Kopf- und Eisbergsalat. Für Fleisch und Wurst waren im Schnitt 3,7 Prozent mehr zu bezahlen, bei den Süßwaren legten unter anderen die Preise für Honig (plus 18,1 Prozent) und Schokolade (3,0 Prozent) zu.

Im Vergleich zum Februar sanken die Preise im März beim Gemüse teilweise saisonbedingt, darunter beim Kopf- und Eisbergsalat mit einem Rückgang von 18,4 Prozent. Die Preise für Heizöl (minus 7,5 Prozent) und Sprit (minus 2,1 Prozent) gingen ebenfalls zurück.

© sueddeutsche.de/AP/tob/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: